Ein Schaftreiber ist gestern im Eyjafjörður ums Leben gekommen. Er hatte sich in den den steilen Berghängen des Hagárdalur befunden, ein Notruf der anderen Treiber war gegen 15 Uhr eingegangen. Wegen starker Winde und Turbulenzen an den Berghängen war es nicht möglich, den Hubschrauber der Küstenwache für die Rettungsaktion einzusetzen, berichtet RÚV.
Die Rettungseinheiten aus dem Eyjafjörður und Skagafjörður schickten Leute in die Berge, doch als sie den Verletzten endlich erreichten, kam jede Hilfe zu spät. Der Verstorbene hatte dann in einer schwierigen Bergungsaktion rund 500 Meter die Hänge heruntertransportiert werden müssen.
Der Einsatz war gegen 23 Uhr am Abend beendet. Die näheren Umstände des Unfalls werden noch untersucht.
In den bergigen Küstenregionen und in steilen Tälern Islands ist es nicht möglich, Pferde oder ATV zum Schafabtrieb einzusetzen. Dort ist man immer noch zu Fuss unterwegs, und erfahrene Treiber klettern in die Hänge, um die Schafe, die an diesen entlegenen Orten offenbar die besten Kräuter im ganzen Land finden, ins Tal zu treiben. Oft sind es nur zwei oder drei Tiere, die man so weit oben findet. Die Bauern sind jedoch gesetzlich verpflichtet, zum Herbst sämtliche Tiere ins Tal zu bringen. Oft dauert es Stunden, bis man einen bestimmten Gipfel erklommen hat, und weil viele erfahrene Helfer benötigt werden, kann der Schafabtrieb nur an Wochenenden stattfinden. An diesem Wochenende war es auch im Norden recht stürmisch gewesen, was den Schafabtrieb zusätzlich erschwerte.