Die isländische Umweltagentur hat neun Fälle von Offroad-Fahren am Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes bei der Polizei zur Anzeige gebracht, berichtet RÚV. Die meisten Fälle hatten sich in den Meradalir ereignet, dort hatten Fahrer auch Kreiselspuren im Sand hinterlassen.
Die Behörde will keine Ausnahmegenehmigungen für besondere Umstände in Aussicht stellen, einzig Filmcrews haben die Möglichkeit, gebührenpflichtig um eine Sondergenehmigung zu ersuchen.
Die Umweltbehörde steht in direktem Kontakt zum Zivilschutz der Polizei und den Einsatzkräften, sowie zu den vom Vulkanausbruch betroffenen Landbesitzern. Es gibt keine Strasse, die zum Ausbruchsgelände führt, daher gilt jegliches Fahren dorthin als offroad fahren. Die einzige befahrbare Piste in das Gebiet ist Einsatzkräften, Wissenschaftlern und der Presse vorbehalten.
Normalerweise kann die Umweltbehörde Ausnahmegenehmigungen erteilen, um ausserhalb gekennzeichneter Wege zu fahren, wenn besondere Umstände wie etwa körperliche Behinderungen vorliegen und der Zivilschutz sowie Landbesitzer zuvor kontaktiert wurden. Für diesen Vulkanausbruch war jedoch beschlossen worden, solche Ausnahmegenehmigungen nicht auszustellen, weil die obengenannte Piste für Einsatzkräfte freigehalten werden muss und ohnehin nicht viel Verkehr verträgt. In der ganzen Region entsteht zur Zeit grosser Schaden an Erdreich und Vegetation. Dennoch prüft man, ob es Wege gibt, in naher Zukunft einen motorisierten Transportverkehr in das Gebiet zu ermöglichen.
Das isländische Naturschutzgesetz gestattet der Umweltbehörde, Drehteams Ausnahmegenehmigungen für das Offroadfahren zu erteilen, wenn das jeweilige Projekt nicht anderweitig durchgeführt werden kann. Entsprechende Anträge kann man über die Webseite der Behörde ausfüllen, sie sind jedoch gebührenpflichtig.
Die meisten Besucher nähern sich dem Vulkanausbruch zu Fuss, man kann aber auch einen Ausflug per Hubschrauber oder Kleinflugzeug unternehmen.