Gestern Abend und die ganze Nacht haben an die 200 Freiwillige der isländischen Rettungsorganisation Landsbjörg aus dem gesamten Südteil des Landes nach einem ausländischen Touristen gesucht, der gegen 17 Uhr von der Fjallabakroute in der Region Mælifellssandur aus einen Notruf abgesetzt hatte. Der Tourist war nach Auskunft von Pressesprecher Davíð Már Bjarnarson alleine unterwegs und offenbar unterkühlt. Aus der Region wurde Tiefschnee, Schneematsch und schlechtes Wetter gemeldet. Gestern hatte für einen Grossteil des Hochlandes die orangefarbene Unwetterwarnstufe gegolten.
Aus Reykjavík und Selfoss mussten erst Kettenfahrzeuge herbeitransportiert werden, bevor man sich auf die Suche nach dem Touristen machen konnte. Gegen Mitternacht konnte der Tourist etwa 4,5 Kilometer vom ursprünglichen Ort des Notrufs gefunden werden.
In einer Mitteilung von Landsbjörg hiess es am Morgen, im Hochland habe es viel Schnee gegeben, daher seien die Rettungsbedingungen sehr schwierig gewesen. Im Einsatz hätten sich die Teams aus dem Südland, dem Südwestland und dem Westen befunden, dazu Kettenfahrzeuge, Gebirgsfahrzeuge, Schneeschlitten und Suchhunde. Da die Ortsangabe aus dem Notruf offenbar nicht korrekt gewesen war, musste die Suchmannschaft ergänzt werden und kurz bevor der Tourist gegen Mitternacht gefunden wurde, war sie auf 200 Mann angewachsen.
Der Wanderer war bei Auffindung unverletzt, aber nass und unterkühlt. Er wurde per Motorschlitten dem Hubschrauber der Küstenwache übergeben und nach Reykjavík geflogen. Die Ausrüstung des Wanderers muss nach Davíð Márs Angaben vermutlich per Hubschrauber aus dem Hochland geholt werden.
Um fünf Uhr heute Morgen war der letzte freiwillige Retter wieder bei sich zuhause angekommen.