Die durch den Verkauf von Feuerwerkskörpern erzielten Einkünfte der isländischen freiwilligen Rettungsteams beliefen sich in der diesjährigen Saison auf 800 Mio ISK (5,1 Mio EUR) und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 10 bis 15 Prozent gestiegen, berichtet RÚV. Der Leiter der Freiwilligenorganisation, Þór Þorsteinsson, hält es für unverantwortlich von den Behörden, diese Finanzierungsquelle zu kappen, ohne eine Alternative zu bieten.
In den vergangenen Jahren waren die Feuerwerke zunehmend in die Kritik geraten, weil sie Krach und Luftverschmutzung verursachen.
In Island darf zwischen dem 28. Dezember und dem 6. Januar Feuerwerksmaterial verkauft werden, am 6. Januar, Þrettánda, wird der der traditionelle Abzug der Weihnachtsmänner und das Ende der Weihnachtszeit mit einem Feuerwerk und Feuern in den Gemeinden gefeiert.
Vertreter von ICE-SAR zeigten sich zufrieden mit den Verkäufen. “Insgesamt ist das gut gelaufen. Zwei oder drei Jahre lang haben wir einen Rückgang verzeichnet, aber nun scheint es einen Zuwachs von 10 bis 15 Prozent gegeben zu haben. Sodass der Nettoerlös der Rettungsteams aus den Verkäufen von Feuerwerkskörpern in diesem Jahr um die 800 Millionen liegen könnte,” gab Þór an.
Auch in diesem Jahr war die Luft nach der Silvesternacht in Reykjavík dank völliger Windstille ziemlich dick gewesen. “Ja, wir sind uns bewusst, dass Feuerwerke Verschmutzung verursachen, wie viele andere Dinge auch,” sagte er. “Aber wir hatten mit viel mehr Verschmutzung gerechnet als es tatsächlich gab, und eine mögliche Erklärung dafür ist das Fehlen der Neujahrsfeuer. Die verschmutzen auch.”
Feuerwerk soll auf drei Tage beschränkt werden
Die traditionellen Neujahrsfeuer hatten dieses Mal nicht stattfinden können, weil sie nicht konform mit den derzeit gültigen Personenzahlbeschränkungen hätten veranstaltet werden können.
Die Behörden planen, den gesamten Verkauf der Feuerwerkskörper zu reorganisieren, um die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit durch die der Böllerei folgende Luftverschmutzung zu mindern. Eine mit dem Projekt betraute Arbeitsgruppe schlägt demnach vor, die Verkaufsperiode für Feuerwerkskörper auf noch weniger Tage einzuschränken und das Abfeuern von erworbenem Material auf drei Tage zu begrenzen: Silvesternacht, Neujahrstag und 6. Januar/Þrettánda, und auch da nur zu bestimmten Tagezeiten.
Die Reform war wegen der Pandemie verschoben worden, doch gestern bestätigte das Justizministerium, dass die Regeländerung rechtzeitig zum nächsten Feuerwerk in Kraft treten werde.
“Wir sprechen uns nicht grundsätzlich für Feuerwerksverkäufe aus, aber wir brauchen diese Einkünfte, und wir sind ein ziemlich grosser Bestandteil der Rettungseinsatzkräfte des Landes. Wir finden es unverantwortlich, Einschränkungen für den Verkauf von Feuerwerkskörpern vorzuschlagen, unserem Weg, unsere Einsätze zu finanzieren, es sei denn, es gibt eine Alternative.” sagte Þór.