Die Reinigungsarbeiten nach den grossen Schlammlawinen, die um Weihnachten herum auf das Städtchen Seyðisfjörður niedergegangen waren, sind gut vorangekommen und können bald abgeschlossen werden, hiess es bei einer Informationsveranstaltung der ostisländischen Polizei in der vergangenen Woche. Björn Ingimarsson, der Gemeindedirektor von Múlaþing, gab an, das Gebiet sehe besser aus als unmittelbar nach den Lawinen, doch immer noch müsse viel getan werden.
“Ich denke, das Gebiet kommt in Ordnung, aber natürlich wird es nicht mehr so werden wie es einmal war. Wir müssen uns bewusst machen, dass ein Teil des Gebietes unter den Schlammmassen liegt und nicht ganz befreit wird. Wenn wir uns das Gebiet anschauen, wo die Lawinen abgegangen sind, da ist das so.” sagte Björn im Gespräch mit RÚV.
Beteiligt an den Arbeiten sind Mitarbeiter der Gemeinde, sowie Experten des Amtes für Denkmalschutz und des Nationalmuseums, die damit befasst sind, Artefakte zu sichern.
Es sei gelungen, sehr viel zu reinigen, trotzdem sei ein grosser Sachschaden an den Häusern zu beklagen, und manche Gebäude könnten nicht wiederaufgebaut werden. In manchen Fällen warte man noch auf ein Gutachten der Versicherung. Zumindest bewegliches Eigentum könne in Sicherheit gebracht werden.
In der vergangenen Woche hatte das isländische Wetteramt Modelle erstellt, um die Gefahr weiterer Schlammlawinen zu berechnen. Ausserdem sollen sechs zusätzliche GPS-Geräte an den Hängen installiert werden, bislang befinden sich dort nur drei. Danach soll sich die Überwachung des Geländes einfacher gestalten, vor allem bei heftigen Niederschlägen und schlechter Sicht.
Der Sozialdienst des Múlaþing bietet den Bewohnern von Seyðisfjörður im Gesundheitszentrum Gespräche und psychologische Betreuung an. Björn zufolge haben viele von ihnen immer noch mit den Folgen der Lawinenkatastrophe zu kämpfen.
“Die Leute nehmen das mit viel Ruhe, aber das ist ein Langzeitprojekt, darüber hinwegzukommen und sich von den Auswirkungen zu erholen. Und wir werden den Leuten auch weiterhin dabei helfen. Man hat ja vollstes Verständnis dafür, dass das eine Katastrophe ist, und es dauert, sich da rauszuarbeiten. Aber ich denke, man kann guten Gewissens sagen, dass die Einwohner von Seyðisfjörður das ganz prima machen.” sagt Björn.