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Projekt zur Bewahrung von Ortsnamen

Bjarney Guðbjörnsdóttir arbeitet bei isländischen Vermessungsamt und ist in diesem Tagen auf der Suche nach Einheimischen, die jeden Stein, jeden Hügel und jede Felsspitze in ihrer Heimatregion mit Namen kennen.

All diese Namen sollen in ein Kartenwerk eingetragen werden, bevor sie in Vergessenheit geraten, berichtet mbl.is.

Bjarney kümmert sich um die Datenbank für isländische Ortseigennamen. Ein Wettlauf mit der Zeit sei dieses Projekt, denn die Leute, die Hügel und Felsvorsprünge mit den alten Namen kennen, sterben so langsam weg. “Unsere Generation weiss überhaupt nichts,” sagt Bjarney, die selbst 45 Jahre alt ist und bemerkt hat, dass jüngere Leute die alten Ortsnamen nicht mehr so oft benutzen wie früher.

Wir sagen einfach, da muss man weiter nach Süden gehen, oder sowas,” sagt sie und lacht, und das sei irgendwie auch verständlich, seitdem GPS und andere moderne technische Errungenschaften das Kennen einzelner topographischer Ortsnamen in ihrer natürlichen Umgebung unnötig gemacht haben.

Vor einigen Jahren schon waren Leute durchs Land gereist und hatten die alten Ortsnamen fast aller Höfe in Island in einer Liste gesammelt.

In dieser Ortsnamenliste sollen sich um die 500.000 Ortsnamen befinden, und ich denke, wir sind da alle einer Meinung, das ist eine echte Schatzkiste, zu der wir Zugang haben möchten,” schreibt Bjarney in einem Beitrag der neugegründeten Ortsnamengruppe auf Facebook, wo sie ihre Landsleute um Mithilfe bittet.

Etwa 130.000 dieser Ortsnamen sind bereits in eine Datenbank des Vermessungsamtes eingetragen worden, die in Zusammenarbeit mit dem Árni Magnússon Institut geschaffen wurde.

Ältere Mitbürger erwiesen sich als sehr hilfreich bei der Benennung einzelner Landstriche, und Bjarney will in Zukunft noch mehr mit den Gemeinden, den Seniorengruppen und Heimatvereinen zusammenarbeiten. “Wir wissen alle, dass das so eine Herzensangelegenheit der Bauern ist, dass die Ortsnamen korrekt eingetragen sind und sich am richtigen Ort befinden. Wir wollen das auf die Karte retten, die Ortsnamen gibt es alle auf Papier, aber wir, die wir damit arbeiten, können die natürlich nicht einfach irgendwo in die Karte eintragen,” erklärt Bjarney ihr Projekt. Das Echo auf ihre Suche sei sehr positiv gewesen. 

Vor allem beim Schaf- und Pferdeabtrieb ist die Kenntnis der Ortsnamen von grosser Wichtigkeit, da die Treiber oft alleine unterwegs sind und vereinbarte Treffpunkte verpassen oder sich verirren können, wenn sie die Ortsnamen keinem Ort in der Natur zuordnen können.

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