Zwischen Januar und März soll es auf dem Strandavegur, der durch die Gemeinde Árneshreppur in den Westfjorden führt, einen Winterdienst geben. Dazu meldete die Regierung am Donnerstag, dass der Schnee wenn möglich zweimal die Woche geräumt werden soll. Dieses Pilotprojekt ist eine Zusammenarbeit des isländischen Regionalentwicklungsinstitutes, der Lokalabteilung des Institutes in den Westfjorden und der Gemeinde selbst und gehört zur Initiative der Zerbrechlichen Siedlungen, welche sich zum Ziel gesetzt hat, von der Abwanderung gefährdete ländliche Regionen im Land zu stärken.
Strandavegur ist eine 80 Kilometer lange Küstenstrecke, die vom Bjarnafjörður in den Norðurfjörður führt. Ein grosser Teil der Strasse befindet sich in einem Gebiet, wo im Winter häufig Lawinen abgehen. Da sich die Strasse ohnehin nicht in gutem Zustand befindet, kann sie im Winter oft nicht geräumt oder gar offengehalten werden. Damit ist sie jedoch umso gefährlicher für alle, die diese Strasse fahren müssen, und zwar bei jedem noch so schlechtem Wetter.
Sollte sich das Pilotprojekt als erfolgreich herausstellen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf den Fremdenverkehr in den Westfjorden haben, denn so könnte die bei Touristen ausgesprochen beliebte Region auch im Winter zugänglich gemacht werden. Bei Lonely Planet etwa rangieren die isländischen Westfjorde unter den Top Ten der Orte, die man in 2022 gesehen haben muss.
Die Schneepflüge werden von Einheimischen und der isländischen Strassenverwaltung betrieben, wobei der Fahrplan nur durchgeführt werden soll, wenn es kein Lawinenrisiko gibt und wenn die Wetterbedingungen niemanden in Gefahr bringen. Finanziert wird der Testlauf von der Strassenverwaltung, die damit auch prüfen will, ob ein Räumdienst durch alle Wintermonate hindurch machbar ist, und wie man einen solchen Service langfristig umsetzten könnte.