Pferde und Kühe auf dem Grund des Þingvallavatn Skip to content

Pferde und Kühe auf dem Grund des Þingvallavatn

Ein neuer archäologischer Fund erfreut Islands Historiker: im gerade vergangenen Herbst hatte ein Taucher des Naturkundeinstitutes beim Tauchgang im Þingvallavatn Überreste eines Bootswracks und Tierknochen gefunden, berichtet RÚV. Anhand eines hölzernen Bruchstücks gelang es, das Alter des Bootes auf das 16. Jahrhundert zu bestimmen, es handelt sich um ein sogenanntes Klinkerboot welches wohl beim Fischfang verwendet wurde .

Zunächst waren die Archäologen davon ausgegangen, dass einen Steinwurf davon entfernt nur ein Pferd auf dem Grund des Sees liegt, doch gehören die Knochenfunde zu drei Pferden und zwei Rindern. Eine Altersbestimmung der Pferdezähne ergab in der Tat, dass Tiere und Boot aus der gleichen Zeit stammen.

“Nicht nur die Altersbestimmung kam ins Haus, sondern auch die Bestimmung der Spezies, und da stellte sich heraus, dass das nicht ein Pferd ist, sondern drei erwachsene Pferde und zwei Rinder, und das ist eine sehr spannende Mischung,” freut sich der Archäologe Bjarni F. Einarsson.

Aber was haben die Tiere auf dem Seegrund verloren? “Ja, das ist eine gute Frage. Ich habe natürlich keine Idee, aber man kann sich ein paar Möglichkeiten denken.” Eine zum Beispiel ist die, dass die Tiere im Winter ins Eis des Sees eingebrochen sind, eine weitere könnte sein, dass Bauern Kadaver ins Wasser geworfen haben. Vielleicht haben sie auch lebende Tiere zwischen den Höfen transportiert.

“Aber das ist eher unwahrscheinlich, weil fünf erwachsene Tiere auf so einem kleinen Boot, zusammen mit den Leuten, das klappt nicht. Damit bleibt die spannendste Möglichkeit übrig, nämlich die, das die Leute Fleisch transportiert haben, also Teile von Tierkörpern, in beide Richtungen. In der einen Richtung befindet sich der alte Thingplatz, in der anderen liegt der Hof Gjábakki.”

Der Bauer habe sich womöglich ein gutes Geschäft erhofft und sein Fleisch dort verkauft, wo beim alljährlichen Thing ordentlich Geld und viele Leute zusammenkamen.

“Die Knochenfunde stützen diese These, weil sie von den fleischreichen Teilen des Körpers stammen.

In Island gibt es bislang nur relativ wenige Bootsfunde. Bjarnis Ansicht nach müsse die Regierung nun entscheiden, ob das Boot gehoben und konserviert wird.

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