Die Klinikleitung des Universitätskrankenhauses in Reykjavík arbeitet daran, den Mangel an Ärzten und Krankenschwestern in der Notfallambulanz zu beseitigen, berichtet RÚV. Etwa 500 Schichten in diesem Sommer müssen mit Unterbesetzung rechnen, vier Mediziner haben in diesem Jahr bereits gekündigt.
Obwohl das Personal den Notstand bereits seit Jahren beklagt, sagt der Leiter der Notärztevereinigung, Bergur Stefánsson, seien die Personalprobleme so gravierend wie nie zuvor.
Bergur sagt, das isländische Gesundheitsamt habe seit 2018 fünf Berichte und Vermerke an das Gesundheitsministerium übersendet, in denen es um die personelle Notlage der Abteilung gehe. Trotz dieser schriftlichen Kommunikation, so sagt er, habe sich die Lage definitiv nicht gebessert. Das Personalproblem bei den Ärzten sei so gravierend wie nie zuvor. Wenn sich die Bedingungen in der Abteilung nicht besserten, könne man die Sicherheit der Patienten nicht mehr gewährleisten. “Damit gefährden wir sie.”
Im Jahr 2019 hatte eine Teilprüfung des Gesundheitsamtes befunden, dass weder Unterbringung noch Arbeitsbedingungen für das Personal die gültigen Bestimmungen erfüllten, und dass die Abteilung die Rechte des Patienten auf Versorgung nicht erfüllen könne.
“Nun ist das Problem derart angewachsen, dass wir diese Bedingungen nicht weiter zulassen können,” stand in dem Prüfbericht zu lesen. “Es kann den Boden für unerwartete Vorfälle bereiten, und das Risiko für weitere Ausfälle beim Personal.”
Vertreter der Uniklinik hatten zuvor angegeben, sie arbeiteten auf Hochtouren an einer Lösung des zu erwarteten Personalmangels im Sommer. In dem Prüfbericht von 2019 hatte es gehiessen, dass man für eine durchgreifende Lösung der Probleme in der Abteilung eine breitere Unterstützung der Behörden benötige.
Bergur sagt, die Notärzte hätten ein Treffen mit der Gesundheitsministerin und dem Parlamentarischen Wohlfahrtsausschuss verlangt, seien aber nicht vorgelassen worden. “Wir müssen etwas unternehmen, wir brauchen echte Verbesserungen.”