Das isländische Ministerium für Umwelt und natürliche Resourcen hat insgesamt 140 Mio. ISK (893,712 EUR) bereitgestellt, um dringend notwendige Massnahmen und infrastrukturelle Entwicklungen in Regionen voranzutreiben, die im vergangenen Jahr zu Naturschutzgebieten erklärt worden waren.
Im Geothermalgebiet Geysir sollen hölzerne Plattformen an den Quellen gebaut werden, sowie weitere Kieswege und eine Aussichtsplattform. Geysir ist seit letztem Jahr offiziell Naturschutzgebiet. Auch im Naturschutzgebiet Kerlingarfjöll soll die Infrastruktur ausgebaut werden, das Gebiet stand aufgrund der extremen Besucherbelastung sogar auf der roten Liste und lief dadurch Gefahr, seine Attraktivität zu verlieren. Am deutlichsten sichtbar ist die Belastung in Neðri Hveravellir, wo mangelnde Aufsicht und infrastrukturelle Schwächen das Geothermalgebiet und den sensiblen Tonboden gefährden. Hier sollen nun Gehsteige gebaut werden, um Sinter und den Ton der heissen Quellen vor unbefugtem Betreten und vor den Fussspuren Neugieriger zu bewahren.
Dazu soll auf der fünf Kilometer langen Wanderstrecke zwischen Ásgarður und Hveradalir eine Fussgängerbrücke entstehen. Die Strecke ist einer der beliebtesten Wanderwege in der Region, der Fluss Ásgarðsá stellt für Wanderer, die ihn nicht durchwaten wollen, jedoch ein Hindernis dar. Zudem ist der Fluss bekannt für hohe Wasserpegel und eine starke Strömung. Die Projektleiter wollen auch in der Nähe von Búrfell und der Búrfellschlucht einen beliebten Wanderweg befestigen, wo sensible Natur durch zu hohe Besucherfrequenz in Gefahr geraten ist.
Weitere Projekte umfassen Infoschilder am Wasserfall Goðafoss und die Schaffung einer Infrastruktur am Wasserfall Háifoss im Þjórsárdalur, ausserdem soll geprüft werden, ob es in der Schlucht Gjáin und am Wasserfall Hjálparfoss weiterer schützender Massnahmen bedarf.
“Naturschutzgebiete sind wichtig, um natürliche und kulturelle Werte des Landes für die kommenden Generationen zu bewahren. Indem wir Gebiete schützen, schaffen wir eine zusätzliche Attraktion, die gleichzeitig Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten bringen kann,” sagte Umweltminister Guðmundur Ingi Guðbrandsson. “Ich habe mich darauf konzentriert, Fördermittel für die Infrastruktur an neue Naturschutzgebiete zu leiten und Themen aufzugreifen, sobald sie aktuell wurden. Im Jahr 20320 sind acht Orte zu Naturschutzgebieten erklärt worden, und in vielen von ihnen müssen Verbesserungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Natur im Zweifelsfall stets an erster Stelle steht.”