Bereits zum zweiten Mal sind Flyer der isländischen Neonazigruppierung Norðurvígi an Wänden des Gymnasiums Menntaskóli við Sund (MS) in Reykjavík gefunden worden, berichtet mbl.is
Besorgte Eltern benachrichtigten das Morgunblaðið darüber, dass am Freitag an einem Container auf dem Grundstück der Schule zwei Propagandaflyer angeklebt worden waren. Die Flyer wurden gleich am nächsten Tag entfernt, ein weiterer wurde am gleichen Schiffscontainer gefunden, den die Schule als Lager nutzt.
“Wusstest du,” heisst es in dem Flyer, “dass es in 23 Ländern illegal ist, den Holocaust anzuzweifeln?” Weiter werden Beispiele angeführt, wo Leute angeblich ins Gefängnis gekommen waren, weil sie “Fragen gestellt” hatten oder “andere Ideen und Meinungen” vertreten.
“Ich bin entsetzt,” äusserte sich Schulleiter Már Vilhjálmsson, der von den Flyern auf dem Schulgelände nichts gewusst hatte, bis er von einem Journalisten darauf angesprochen wurde. Már versicherte, dass die Flyer von dem Container gekratzt würden und dass die Mitarbeiter der Schule auf der Hut seien und jegliche weitere Propaganda entfernen würden.
Er sagt, dies sei kein neues Problem an der Schule. Bislang hätten sie mit Grafitti zu tun gehabt, doch niemals mit Nazipropaganda.
“Das spiegelt die heutige Gesellschaft in gewisser Weise,” meinte Már, “wo Fanatismus immer weiter wächst.”
Die Neonazigruppierung Norðurvígi hat nicht zum ersten Mal ihre Propagandaschriften auf Schulhöfen verteilt. Im vergangenen Jahr wurden derartige Pamphlete auf dem Campus der Universität gefunden. Auch am Lækjartorg in Reykjavík waren im letzten September Flyer gefunden worden, hier hatte der Fund eine Anti-Nazidemonstration nach sich gezogen.