Mehr als 13.000 Menschen haben den Vulkanausbruch in den Meradalir am Wochenende besucht. Eine grosse Anzahl dieser Besucher war für die 14 Kilometer lange Wanderung zu schlecht ausgerüstet, sagen Mitglieder der Rettungseinheiten. Islands Regierung hatte versprochen, den Dauereinsatz der Freiwilligenorganisation Landsbjörg durch Ranger zu ersetzen, doch die wären nur ein Tropfen auf den heissen Stein, meint der Grindavíker ICE-SAR Leiter Bogi Adolfsson.
“Am Ende haben wir viele verschiedene Aufgaben erledigt, wir haben den Parkplatz gemanagt, den Verkehr geregelt, der Polizei geholfen, alles mögliche transportiert, auch verletzte Besucher, und wir haben ihnen sogar zu essen gegeben,” erklärte Bogi RÚV gegenüber. “Ranger helfen schon, aber zwei, oder zwei Planstellen, ich weiss nicht, was die Regierung da genau versprochen hat, das ist nur die Hälfte von dem was wir brauchen, finde ich. Ein Tropfen auf dem heissen Stein.” Bogi will mehr Polizei vor Ort sehen, was natürlich mehr Personal in der Polizeistation Suðurnes verlangt.
“Wenn die Regierung da nicht mehr investiert, damit das läuft, dann ist natürlich ganz einfach, dann annoncieren wir nach Leuten aus der Regierung, um den Freiwilligenjob mit uns zu machen,” sagt Bogi.
Dauereinsatz von 35 Rettungseinheiten
Seit Beginn des Vulkanausbruchs am 3. August haben mehr als 35 Rettungsteams mit mindestens 350 Freiwilligen an den Projekten rund um den Vulkan teilgenommen. Unter anderem hatten Freiwillige zu Beginn des Ausbruchs bei schlechtestem Wetter Holzpfosten für einen Wanderweg in die Berge geschleppt. Das Ausbruchsgelände befindet sich auf Privatland, und die Einnahmen vom Parkplatz gehen an die Landbesitzer, die das Geld für bauliche Massnahmen nutzen wollten.
ICE-SAR-Leiter Otti Sigmarsson schrieb in einem Facebook-Beitrag, einen touristischen Ort vollzeit zu überwachen gehöre nicht zu den typischen Aufgaben von Rettungsteams. Wie auch Bogi ruft Otti nach einer Verstärkung der Polizeimannschaft, nach mehr Geld für die Zivilschutzabteilung der Polizei, nach Rangern und anderen Möglichkeiten, um das Gelände jeden Tag zu überwachen. Die Rettungsteams könnten dann endlich wieder das tun, wofür sie ursprünglich geschaffen wurden: Einsätze bei Notfällen fahren.
Die Behörden hatten immer wieder betont, dass die Wanderung zu den Kratern nichts für Unerfahrene oder schlecht vorbereitete Besucher sei. Das aber hat so manchen nicht davon abgehalten, ohne Proviant oder Wasser und ohne Ausrüstung loszuziehen. Trotz des Verbots für Kinder unter 12 Jahren waren auch gestern wieder zahlreiche Kleinkinder auf dem Wanderweg zu sehen gewesen.