Mehr Pflegefamilien werden benötigt Skip to content
Bicycle, child
Photo: Father and daughter (photo by Golli).

Mehr Pflegefamilien werden benötigt

Mehr Kinder in Island als je zuvor benötigen Pflegefamilien, weil die Zahl der Pflegeeltern immer weiter zurückgeht, berichtet RÚV. Ende vergangenen Jahres hatten sich 420 Kinder in Pflegefamilien befunden, und das Jugendamt schätzt, dass jedes Jahr weitere 120 bis 170 Kinder eine solche Familie brauchten.

In Island gibt es drei Arten von Pflegeunterbringung für Kinder: eine vorübergehende Unterbringung für bis zu einem Jahr, die auf zwei Jahre verlängert werden kann. Hier soll das Kind am Ende zu einen biologischen Eltern zurückkehren.  Die Langzeitunterbringung geht bis zum 18. Lebensjahr, hier ist es nicht Ziel, den Jugendlichen zu seinen biologischen Eltern zurückkehren zu lassen.  Eine unterstützende Unterbringung schliesslich ist für Kinder gedacht, die besondere oder aussergewöhnliche Betreuung benötigen, sie läuft über zwei Jahre. Kinder in dieser Unterrbingungsform haben oft Verhaltensauffälligkeiten oder emotionale Probleme, oder sie kommen aus unsicheren Verhältnissen. Diese Art von Pflege gilt als fulltime Job für Pflegeeltern.
Zur Zeit werden vor allem vorübergehende und unterstützende Unterbringungsmöglichkeiten gesucht. Die Anträge für letztere haben sich in den letzten zehn Jahre sogar verdoppelt.

Es muss passen
Behördenleiterin Ólöf Ásta Farestveit beklagt einen Mangel an Pflegeeltern in Island, vor allem im Hauptstadtbereich. Eine genaue Zahl der benötigten Stellen gab sie nicht an, aber “wir brauchen immer mehr”.
“Das Problem ist dass nicht alle Kinder zu allen Pflegeeltern passen, und Pflegeeltern sind alle unterschiedlich. Wir suchen Familien aller Art, di eine gewisse Stabilität aufweisen, soohl finanziell als auch sozial, aber vor allem Eltern, die die Kinder so umsorgen können, wie sie es brauchen.”
Sonja Björg Írisar Jóhannsdóttir und Kolbrún Helga Margrétar Pálsdóttir sind seit einem Jahr Pflegeeltern und nehmen an dem unterstützende Programm teil. Kinder in diesem Programm verbringen Zeit mit ihren Unterstützungsfamilien, die dabei helfen, ein soziales Netzwerk für die Kinder aufzubauen. Dadurch erhalten die biologischen Eltern Raum und Zeit für sich selber.

Inspirierende neue Rolle
Beide Frauen empfinden ihre vielseitige Rolle als erhellend und inspirierend. “Wir haben bis zu vier Kinder, jenachdem, ein Pflegekind, zwei Kinder in unterstützender Pflege, ein eigenes Kind, wenn man es so nennen kann.” sagt Sonja Björg. “Wir lernen uns hier selber kennen. Wir sehen an allem eine neue und frische Seite. Wir lernen etwas Neues über uns selbst.”
Kolbrún pflichtet ihr bei. “Ja und diese Kinder sind die besten in der Welt. Sie bringen uns immer etwas bei – viel mehr als wir ihnen beibringen.”

Wer in Island Pflegeeltern werden möchte, muss einen Kompetenztest bestehen und einen fünftägigen Kurs absolvieren. “Du musst eine tiefgehende Nabelschau betreiben,” sagt Sonja Björk. “Dein Familienleben, deine Kindheit und alles. Aber das ist wirklich informativ, und macht auch Spass.”

 

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