Für die Einwohner von Neskaupstaðir und Umgebung wird heute ein Hilfszentrum eröffnet, wo von Schneelawinen Betroffene Unterstützung erhalten können.
Am Morgen des 27. März hatten um die 850 Einwohner in einer der grössten Evakuierungsmassnahmen der isländischen Geschichte ihre Häuser verlassen müssen. Der Lawinenalarm war auch eine der grössten Rettungsaktionen der freiwilligen Retter von Landsbjörg gewesen, zeitweise hatten sich mehr als 300 Mitglieder in dem von Lawinenschnee eingeschlossenen Städtchen in den Ostfjorden aufgehalten.
Islands Premierministerin Katrín Jakobsdóttir und Umweltminister Guðlaugur Þór Þórðarson hatten am Wochenende das Lawinengebiet besucht und sich mit Vertretern der Kommune zu einem Austausch über Rettungseinsatz und Präventionsmassnahmen getroffen.
Katrín sagte RÚV gegenüber “Es ist eine grosse Erleichterung, dass es nicht schlimmer verlaufen ist und dass niemand in den Lawinen sein Leben lassen musste. Das ist das Allerwichtigste, aber gleichzeitig ist der Schaden sehr gross und es macht betroffen, die Auswirkungen der Lawinen zu sehen. Es ist extrem wichtig, dass wir jetzt starke Unterstützung gewähren.”
Sie verstehe, dass die städtischen Behörden jetzt Druck dafür machten. Sie und ihre Minister müssten jetzt die Pläne prüfen und schauen, wie man das Projekt tatsächlich beschleunigen könnte.
Inzwischen konnten viele Einwohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Damit dies reibungslos verläuft, bietet der Zivilschutz Unterstützung durch ein Hilfszentrum an. Zusätzlich gibt es beim Roten Kreuz psychologische Hilfe für Betroffene.
Auch das Küstenwachschiff Þór verlässt das Gebiet heute. Seit dem 27. März hatte sich die Þór als Rettungsplattform in den Ostfjorden befunden, sie war mit 40 Rettern und Feuerwehrleuten eingelaufen und hatte unter anderem als Übernachtungsmöglichkeit für Freiwillige und als Krankentransportschiff gedient. Das Schiff war zum ersten Mal in dieser Eigenschaft im Katastrophenschutz eingesetzt worden.