Landwirtschaftspreise für Biomilch, Scrapieprojekt und Nachhaltigkeit verliehen Skip to content
Photo: Dagmar Trodler.

Landwirtschaftspreise für Biomilch, Scrapieprojekt und Nachhaltigkeit verliehen

Heute wurden am Rande des Landwirtschaftskongresses die diesjährigen Landwirtschaftspreise verliehen, berichtet das Bændablaðið, und sie gingen diesmal an Betriebe und Personen, die an einer besseren und ökologischeren Zukunft arbeiten.
Einer der Preisträger ist der Betrieb Bollastaðir der Schafzüchter Borghildur Aðils und Ragnar Ingi Bjarnason, die sich am Projekt klimaneutrale Landwirtschaft beteiligen und ihren Betrieb entsprechend umgestellt haben. So finden sich in der Planung unter anderem verminderter Kunstdüngereinsatz zugunsten organischen Düngers, Leguminosenanbau, aber auch eine Rationalisierung des Maschineneinsatzes, um Öl zu sparen. Auf dem Hof gibt es bereits eine kohlenstoffgebundene Landkonservierung, das Land wird nachhaltig genutzt, unter anderem durch den Aufwuchs von Beweidungswäldern und Waldgürteln, die auch forstwirtschaftlich genutzt weren können.

Einzige Biomolkerei Islands geehrt
Ein weiterer Preis geht an die Bio-Molkerei Bíobú in Reykjavík, Islands einzige Molkerei, die ausschliesslich Milch von Biohöfen verarbeitet. Das ist kein einfaches Geschäft, denn es gibt zur Zeit nur drei Höfe auf der Insel, die bio-zertifiziert wirtschaften und Milch abgeben. Dennoch erwartet die Molkerei demnachst 800.000 Liter Biomilch zur Verarbeitung in ihren Hallen, wo neben Milch und Sahne auch Joghurtsorten, Skyr und drei Käsesorten hergestellt werden.
Bíobú-Begründer Dóra Ruf und Kristján Oddsson betreiben den Hof Neðri-Háls im Kjós, wo ab dem kommenden Jahr für das Unternehmen auch Bio-Rindfleisch vermarktet werden soll.

Auszeichnung für Kampf gegen Scrapie
Der dritte Preis der Landwirtschaft geht an die Schäferin Karólína Elísabetardóttir von Hvammshlíð für ihr Engagement im Kampf gegen die Scrapie-Erkrankung in isländischen Schafen. Sie hatte ausländische und isländische Experten an einen Tisch gebracht und ein grosses Forschungsprojekt initiiert, bei dem ganz bestimmte Genotypen im Prionprotein der Schafe gesucht wurden, die bei ausländischen Rassen als Schutz vor der tödlichen Seuche bereits bekannt und anerkannt sind. Dazu mussten tausenden von isländischen und grönländischen Schafen Proben aus dem Ohr entnommen, eingesammelt und ausgewertet werden.
Am Ende konnte der Genabschnitt T137 tatsächlich nicht nur bei zehn weiblichen Schafen, sondern auch bei einem Bock gefunden werden, was bedeutet, dass man nun mit diesen Tieren in die Zucht einsteigen und die Seuche, die in Island die sofortige Keulung des gesamten Bestandes bedeutet, hoffentlich bald ausrotten kann.
Überreicht wurden die Preise von Landwirtschaftsministerin Svandís Svavarsdóttir.

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