In diesem Jahr haben acht “Tante Emma Läden” im Rahmen des Regionalentwicklungsplanes insgesamt 30 Millionen ISK als finanzielle Unterstützung zugesagt bekommen. Beim Zuschlag spielte unter anderem eine Rolle, wie schwierig der Betrieb des Ladens wegen seiner Entfernung zu anderen Ortschaften gewesen ist, berichtet RÚV.
Mit den Geldern bedacht wurden die Geschäfte im Árneshreppur in den Westfjorden, Bakkafjörður, Hrísey, Grímsey, Kópasker, Kirkjubæjarklaustur und Raufarhöfn.
Laden als Gemeinschaftszentrum
Der Laden in Drangsnes erhielt mit 7,8 Mio. ISK die höchste Förderung. “Wir sind sehr dankbar und zufrieden mit dieser Unterstützung, weil wir den Laden umbauen und renovieren müssen, der uns in die Hände fiel, als die Genossenschaft sich aus dem Betrieb zurückzog,” sagt Gunnar Jóhannsson, der Vorsitzende der neuen Bürgergenossenschaft.
In Drangsnes wohnen um die 65 Einwohner, und die meisten halten am Geschäft eine finanzielle Beteiligung. Der neue Laden ist viel mehr als eine Ansammlung gefüllter Warenregale, denn dort gibt es auch eine Tankstelle, einen Postschalter und ein Gemeinschaftshaus. Man freue sich auf einen modernen Laden mit allen möglichen technischen Errungenschaften, sagt Gunnar. Es wird beispielsweise keine Preisschildchen mehr geben. Ausserdem ist ein Onlineshop geplant, und ein Café will man ebenfalls eröffnen.
Auch die Gemeindeverwaltung unterstütze den Laden in jeder Hinsicht. “Uns ist klar, dass wir so einen Mindestservice benötigen um überhaupt hier leben zu können,” sagt Gunnar. “Die Leute sehen das und verstehen, dass es wichtig ist, solche Siedlungen aufrecht zu erhalten.”
Als der alte Genossenschaftsladen vor knapp drei Jahren geschlossen wurde, standen die Einwohner vor der neuen Realität, für jeden Einkauf bei Wind und Wetter 70 Kilometer nach Hólmavík fahren zu müssen. Bei einer Bürgerversammlung wurde nicht lange gefackelt, man gründete eine neue Genossenschaft, die fünf Tage nach Schiessung des alten Ladens den neuen öffnete.