Krisenstab rät ab von Osterurlaub auf dem Lande Skip to content
Photo: GOlli. Víðir Reynisson .

Krisenstab rät ab von Osterurlaub auf dem Lande

Der Leiter des isländischen Zivilschutzes, Víðir Reynisson und der Leiter der Uniklinik Páll Matthíasson haben von jeglichen Inlandsreisen an Ostern abgeraten, berichtet RÚV. Je mehr Reisende sich auf den Strassen befänden, desto höher sei das Unfallrisiko, welches wiederum den Stress im ohnehin schon schwer gebeutelten Gesundheitssystem noch erhöhe.
Auf der täglichen Pressekonferenz forderte Víðir die Bürger gestern auf, an Ostern einfach zuhause zu bleiben und nicht etwa ins Sommerhaus aufs Land zu fahren. Das Osterwochenende ist in Island ein beliebtes Reisewochenende.

Aus seinem eigenen Umfeld nannte Víðir seine Schneemobilfreunde, die sich darauf verständigt hätten, an Ostern daheim zu bleiben und ihre Gefährte stattdessen auf Hochglanz zu polieren.
“Wir werden nicht zögern, Massnahmen zu ergreifen,”kündigte Víðir an und eröffnete der Presse, dass die Behörden sogar ein Verbot für Sommerhausfahrten erwägten. Ähnliche Aktionen gäbe es bei den nordischen Nachbarn.

Kein Grund zur Entspannung

Auch wenn die neusten Zahlen zur COVID-19 Epidemie optimistisch stimmen, sieht Víðir keinen Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Die Erfolge der letzten Tage seien das Ergebnis strikter Massnahmen. Er verglich die Epidemie mit einem Langzeitrennen, welches erst zur Hälfte vorüber sei. “Die kommenden Tage werden unser kollektives Durchhaltevermögens auf die Probe stellen.”
Uniklinikleiter Páll Matthíasson betonte wie wichtig es sei, das Krankenhaus von allen schweren Unfällen freizuhalten, da der Betrieb ohnehin schon unter einem gewaltigen Druck stehe. Alle verfügbare Energie sei auf die Epidemie gerichtet.

Auf die Pläne vieler Isländer, den Osterurlaub in ihrem Sommerhäusern zu verbringen, hatte Páll nur eine Antwort: “Das ist eine schlechte Idee. Tut das nicht.”

Medizinische Infrastruktur reicht nicht für Sommerhäusler

Aus mehreren Gründen wird von den Sommerhaustrips kategorisch abgeraten: wenn sich Personen in hoher Zahl in einzelnen Regionen auf dem Land ansammeln, etwa in den grossen Sommerhausgebieten, wo hunderte solcher Häuser und Hütten zu finden sind, schafft dies deutlichen Druck für die sensible medizinische Infrastruktur der jeweiligen Region, die ja nur auf die Bewohner mit erstem Wohnsitz ausgelegt ist. Überdies besteht immer die Gefahr von Leichtsinn in einer neuen Umgebung. Inzwischen hätten die Leute gut gelernt, den Händedruck und Umarmungen zu vermeiden und die Zweitmeterregel einzuhalten, doch würden solche neuen Verhaltensmuster im Sommerhaus auch schnell wieder vergessen.

Víðir kündigte an, die Behörden würden nicht zögern, Massnahmen zu ergreifen. Das neuartige Coronavirus habe eine Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen. Wenn Massnahmen nötig seien, dann würde dies sehr wahrscheinlich in den kommenden Tagen geschehen.
“Wir sind sehr besorgt, wir sind noch lange nicht über den Berg.”

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