Eine Einsparmassnahme des Universitätskrankenhauses aus dem vergangenen Jahr ist gestern in Kraft getreten und hat dafür gesorgt, dass vielen Krankenschwestern die Schichtzulage gestrichen wurde und sie mehrere tausend Kronen weniger Gehalt als sonst auf ihrem Lohnzettel vorfanden, berichtet RÚV.
Der Zeitpunkt der Massnahme wurde von Finanzminister Bjarni Benediktsson als “unglücklich” bezeichnet.
“Wie kann man die Gehälter dieser Gruppe mitten in der COVID-Pandemie beschneiden? Wie kann man morgens auf wachen und in den Spiegel schauen, wenn man für diese Entscheidung verantwortlich ist?” fragte der Oberarzt der Notaufnahme, Jón Magnús Kristjánsson.
Die Uniklinik hatte im letzten Herbst beschlossen, den Krankenschwestern keine Schichtzulage mehr zu zahlen, diese Kürzungsmassnahme sollte dann drei bzw. sechs Monate später in Kraft treten, jenach Länge der Dienstzugehörigkeit. Das bedeutet, dass einige der ältesten und erfahrensten Pflegekräfte des Hauses in diesem Monat bis zu 40.000 Kronen weniger Gehalt bekommen.
Islands Krankenschwestern arbeiten seit einem Jahr ohne gültigen Tarifvertrag, und die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber hatten sich festgefahren. Aktuell sind keine neuen Verhandlungen anberaumt.
Die Gehaltskürzungen und ihr Zeitpunkt treffen zwar eher zufällig aufeinander, mehren aber nur die öffentliche Unterstützung für die Position der Krankenschwestern.