Die Staatsanwaltschaft hat ein Ehepaar um die 40 wegen grossangelegten Rauschgiftschmuggels angeklagt, berichtet RÚV. Den beiden wird zur Last gelegt, im vergangenen September fast vier Kilogramm Kokain nach Island geschmuggelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Rauschgift in Island verkauft werden sollte.
In der Anklage heisst es, das Paar habe sich am 17. September per Schiff einen schwarzen VW Touran von Dänemark nach Island schicken lassen.
Drei Tage später kam das Fahrzeug an Bord des Containerschiffes Mistral in Þorlákshöfn an. Bei der Zollkontrolle fanden die Beamten das Kokain in vier Paketen in einem Geheimfach unter dem Fahrzeugboden.
Die Polizei wurde benachrichtigt, sie tauschte das Kokain gegen weisses Pulver aus und setzte sich auf die Spur des Ehepaares, welches den Touran im Zollbereich der Smyrill Line in Þorlákshöfn abholte. Am nächsten Tag machte der Mann sich daran, das Geheimfach zu öffnen und die Pakete herauszunehmen, die er für Kokain hielt.
Laut Anklagschrift sei er mit zwei Paketen des weissen Pulvers im Rucksack festgenommen worden. Seine Frau wurde im gemeinsamen Zuhause der beiden in Reykjavík verhaftet.
Dem Ehepaar wird ausserdem der Besitz von 270 Gramm Kokain und fast 1500 Tabletten MDMA an einem nicht genannten Ort in Reykjavík zur Last gelegt, beide Rauschgifte wurden bei Hausdurchsuchungen gefunden.
Die Staatsanwaltschaft verlangt Mitschnitte aus Mobiltelefonen und Smartuhren sowie das Verschiffungsdokument mit dem Namen des Absenders.
Der Schmuggel steht in Verbindung mit organisierter Bandenkriminalität im Ausland, an den Ermittlungen hatten sich Europol und ausländische Polizeidirektionen beteiligt.