Der einzige Knoblauch-Bauer Islands hat im vergangenen Jahr eine Tonne der beliebten Knollen geerntet und an Grossmärkte geliefert. Der gesamte Knoblauch war nach nur einem Tag ausverkauft, berichtet mbl.is. In diesem Jahr soll es daher ein Knoblauchsalz geben, damit der Vorrat für mehr Kunden reicht.
Hörður Bender auf Efri-Úlfsstöðum hatte mit seinem Knoblauchversuch erst vor zwei Jahren begonnen, und den letzten Sommer damit verbracht, die richtige Knolle für isländische Bedingungen zu finden. Gleich in diesem Jahr gab es dann die erste unerwartete Schwierigkeit, denn aufgrund der Hitzewelle in Europa hatte er nicht genügend Aussaatknollen kaufen können.
Der isländische Sommer hingegen gefiel seinem Knoblauch, sagt Hörður. Nur mit dem Unkraut habe man arg zu kämpfen und leider knapp die Hälfte der Pflanzen verloren, denn gespritzt wird auf seinen Feldern nicht.
In diesem Herbst hofft er nun dennoch auf 1,5 Tonnen, die dann im Trocknungsprozess noch einmal an Gewicht verlieren. Da die letztjährige Ernte schon nach 24 Stunden ausverkauft war, will er zu Weihnachten nun ein Knoblauchsalz auf den Markt bringen, um mehr Kunden bedienen zu können. Das Salz wird ebenfalls aus isländischer Produktion sein.
Isländischer Knoblauchanbau soll nachhaltig werden
Hörðurs Knoblauchanbau ist ein Langzeitprojekt mit dem Ziel der Nachhaltigkeit. Er träumt davon, seine Produktion in den kommenden Jahren auszubauen, um die Nachfrage seiner Landsleute bedienen zu können. Die konsumieren nämlich um die 200 Tonnen Knoblauch pro Jahr.
Die Hitzwelle in Europa verursachte einen herben Rückschlag, denn auf den französischen und italienischen Feldern verbrannte die Knoblauchernte und er musste bis nach Skandinavien suchen gehen, um seine Aussaatknollen zu finden.
Sei es das Unkraut, das Angebot an Saatknollen, oder der isländische Wind, Hörður kämpft immer noch mit Anfangsschwierigkeiten, doch lässt er sich keineswegs verunsichern, sondern greift zur Schaufel: seine Familie hat bislang 30.000 Bäume rund um die Knoblauchfelder gesetzt, um den Wind zu brechen und den Knollen mehr Schutz und Bodenwärme zu geben. Hörður findet, dass viel mehr Landwirte ihre Felder mit Bäumen einfassen sollten, um die Anbaubedingungen ihrer Feldfrüchte im isländischen Wind zu verbessern.