Die Leitung des Krankenhauses in Akureyi hat ihre Besorgnis über die Belastung ausgedrückt, die durch die etwa 200 Kreuzfahrtschiffe in diesem Sommer entstehen könnte. Von Stadtratsseite hiess es, man verfolge die Entwicklung und auch die entstehende Belastung für das System, berichtet RÚV.
Etwa 200 Kreuzfahrtschiffe sind für diesen Sommer im Hafen von Akureyri gebucht. Die Klinikleitung zeigt sich besorgt, was für eine zusätzliche Belastung das für den Betrieb des Krankenhauses und der Notaufnahme bedeuten könnte.
“Vor allem möchten wir sicherstellen, dass wir Schwerstkranke und Verletzte, die zu uns kommen, versorgen können, das ist unsere Aufgabe. Der Juli ist der Monat mit der meisten Belastung, und genau das ist auch die Zeit, wo wir mit Ablösungen arbeiten, das sind Leute mit weniger Berufserfahrung, und die Mitarbeiter in den Sommerferien.” erklärte Jón Pálmi Óskarsson von der Klinikleitung.
In Island nehmen die meisten Angestellten ihren Jahresurlaub im Sommer, vor allem Kliniken sind dann auf Ablösung angewiesen, oft Medizinstudenten, Krankenschwestern in Ausbildung oder Fachfremde, die in den Kliniken jobben. Kann der Jahresurlaub nicht im Sommer genommen werden, muss der Arbeitgeber nämlich entweder bezahlen oder zusätzliche Urlaubstage gewähren.
Unnötige Klinikbesuche vermeiden
Jón zufolge sei es besonders wichtig, mit Hafenaufsicht und Schiffsärzten in gutem Kontakt zu stehen, damit die Passagiere wissen, wohin sie sich wenden können, wenn es ein Problem gibt. Es sei durchaus schon vorgekommen, dass Passagiere in die Notaufnahme vorstellig wurden, ohne dass dies notwendig gewesen sei.
“Natürlich haben wir Sorge, dass wir in Schwierigkeiten geraten können, wenn der Touristenstrom stark anwächst, und das ist natürlich auch eine Frage in weiterem Zusammenhang – können wir endlos Touristen ins Land holen? Wir müssen natürlich daran denken, dass die Infrastruktur das was da kommt, auch tragen kann.”
Stadtratsvorsitzende Halla Björk Reynisdóttir hält es für zu spät, um auf die Schiffszahlen des Sommers zu reagieren, aber man werde die Lage für das kommende Jahr erneut prüfen. “Wir müssen zumindest ganz genau mitverfolgen, wieviel Belastung wir unserer Infrastruktur zumuten und wieviel die Serviceleistungen, die wir natürlich zum Besten haben wollen, eigentlich aushalten.” sagte Halla Björk.