Die Reykjavíker Stadtbücherei in Gerðuberg hat Ende vergangener Woche eine überraschende Bücherrückgabe erhalten: zwei Kinderbücher wurden nämlich abgegeben, allerdings 46 Jahre zu spät.
Die beiden Bücher “Das Märchen von Aggi dem Elf und Lísa”, sowie “Das Märchen der fünf Freunde” sollten eigentlich am 4. Februar 1972 zurückgegeben werden, wie Bibliothekar Arnór Gunnar Gunnarsson auf Twitter schrieb.
“Die Bücher sind nicht mal mehr im Computer, aber wir werden sie aus Spass behalten. Ich denke, wir lassen das mal ohne Strafe auf sich beruhen,” kommentierte Arnór seinen Tweet scherzhaft.
Den Büchern war ein Zettel mit einer Entschuldigung beigefügt: “Entrümpelung nach einer Reihe von Umzügen. Besser spät als nie! Die Leser sind beide nun Universitätsabsolventen (ob Aggi und Lísa da eine Rolle gespielt haben, bleibt die Frage) und sind beide ins Ausland verzogen. Konnte mich nicht zurückhalten und musste die Bücher abgeben. ENDLICH!”
Arnór Gunnar kommentierte zum Thema Strafgebühr auf Twitter: “Wenn wir die Strafe mit 60 Kronen pro Tag kalkulieren, dann würde das bei 46 Jahren eine Gesamtstrafe von 1.007.400 Kronen (8183 EUR) pro Buch ausmachen. Aber wir lassen sie ziehen, vor allem, wo die Bücher so eine positive Auswirkung auf die Leser gehabt haben!”
Die Summe würde den Guinness-Rekord der höchsten Strafe für ein nicht an die Bücherei zurückgegebenes Buch sprengen, welcher bei 354,14 Dollar (300 EUR/ 37.274 ISK) lag und von Emily Canello-Simms für den Gedichtband Days and Deeds bezahlt wurde.
Das Buch war am 19. April 1955 in der Kewanee Stadtbücherei in Illinois entliehen und von Emily 47 Jahre später zurückgegeben worden, zusammen mit einem Scheck über die Strafgebühr.