Die vielleicht ungewöhnlichste Flugroute, die in diesen Tagen noch offengehalten wird, ist wohl die Luftbrücke, die die grönländische Regierung eingerichtet hat, um COVID-19 Proben aus Grönland zur Untersuchung nach Dänemark zu fliegen, berichtet Vísir. Zwei dieser Flugzeuge von Air Greenland waren die einzigen, die heute gegen Mittag auf dem Radar zu sehen war. Beide kamen zur Zwischenlandung ins ansonsten verwaiste Leifstöð.
Dreimal pro Woche findet ein Flug zwischen Grönlands Hauptstadt Nuuk und Kopenhagen mit Zwischenlandung in Island statt, was insgesamt sechs Zwischenlandungen macht. Heute kamen zwei Flugzeuge auf einmal, weil der Freitagsflug von letzter Woche wetterbedingt ausgefallen war und am Wochenende nachgeholt wurde, was eine Verspätung für die Proben und neue Fallzahlen für die Gesundheitsbehörden nach sich zog.
Die Luftbrücke war geschaffen worden, nachdem die fahrplanmässige Flugverbindung durch einen Airbus 330 zwischen Kangerlussaq und Kopenhagen wegen der Pandemie kurzfristig ausgesetzt wurde.
Die Flüge über die Luftbrücke finden nun mit DASH 8 Q-200 Propellermaschinen statt, das sind 37-sitzige Maschinen die auch bei Air Iceland in Gebrauch sind. Diese Maschinen sind nun die einzigen, die Grönland mit der Ausenwelt verbinden.
Auf dem Rückflug von Kopenhagen dienen sie als Transportmaschinen für notwendige Güter für Grönland. Es werden keine Fahrgastplätze vergeben, im Notfall können Passagiere aber transportiert werden.
Die Q-200 Flugzeuge fliegen mit einer Geschwindigkeit von 490 km/h und sind langsamer unterwegs als Grossraumflugzeuge. Die Flugzeit zwischen Nuuk und Kopenhagen beträgt ohne die Zwischenlandung in Keflavík acht Stunden.