Muttersprachler sollten mehr Toleranz für isländische Sprache mit Akzent aufbringen, findet Islands Staatsoberhaupt, President Guðni Th. Jóhannesson. In einem Facebook-Beitrag schrieb er eine Reihe von Gedanken zur Lage der isländischen Sprache auf, nachdem er eine Konferenz des isländischen Sprachrates besucht hatte, welcher gerade seinen jährlichen Bericht zur isländischen Sprache veröffentlicht hat. Isländisch sei für jeden wichtig, der Island wählt, um dort zu leben, schreibt er, auch für Ausländer, die sich im Land niederlassen.
“Die isländische Sprache ist eine der Säulen der isländischen Nation. Die Sprache ist wichtig für uns. Aber wer sind “wir” in dem Zusammenhang? Meiner Ansicht nach sind wir die Leute, die in diesem Land leben wollen, auch die, die aus dem Ausland hierher gezogen sind und hier in Harmonie mit anderen leben möchten,” schreibt der Präsident. “Diese Leute brauchen Hilfe, um die Sprache zu lernen, und die von uns, die hier geboren wurden und aufgewachsen sind, müssen Verständnis für die Tatsache zeigen, dass manche mit einem Akzent sprechen, und andere nicht korrekt konjugieren.”
Guðni begrüsste den jährlichen Bericht des Sprachrates, der die Wichtigkeit hervorhebt, eine positive Einstellung gegenüber dem Isländischen in all seinen Formen zu fördern, aber auch die Erreichbarkeit von Isländischkursen fordert.
“Gute Isländischkurse sind auch eine Frage der Gleichstellung,” heisst es in dem Bericht. “Um das Entstehen einer Lücke zwischen Generationen und Gruppen in der Gesellschaft zu verhindern, unter anderem.”
Im isländischen Sprachrat sitzen 16 Mitglieder, die von verschiedenen Institutionen und Organisationen aus Journalismus, Ausbildung und anderen relevanten Feldern nominiert werden.
Mehr Informationen zur Sprachpolitik in Island findet man im Gesetz zur isländischen Sprache und Gebärdensprache, der Text ist in englischer Sprache.