Die Immobilienpreise sind während der Pandemie in Island weitaus mehr gestiegen als in den anderen nordischen Ländern, heisst es in einem Jahresbericht der Nordischen Region. Allerdings sind die Preise für Grundstücke und Häuser in der gesanten Region stark angestiegen, berichtet RÚV.
Einer der Autoren der Studie schob die Preissteigerung zu einem Teil auf die Tatsache, dass Menschen während der Pandemie verstärkt im Homeoffice tätig waren. Die Preise auf dem Land etwa stiegen an, weil Leute aus der Stadt aufs Land zogen und von zuhause arbeiteten.
Am geringsten stiegen die Preise in Finnland und dort blieb auch der Immobilienmarkt am stabilsten.
Insgesamt fand die Studie dass die Ökonomien im Norden Europas die durch die Pandemie verursachte globale Wirtschaftskrise gut verkraftet haben. Im Jahr 2020 gab es etwa in Island weniger Insolvenzen als im Jahresdurchschnitt von 2014 bis 2019.
Allerdings hatte die Pandemie je nach Gesellschaftsschicht unterschiedliche Auswirkungen, denn in den vergangenen zwei Jahre ist die soziale Schere in den Nordischen Ländern weiter auseinandergedriftet. Den negativsten Effekt hatten COVID-19 und seine Auswirkungen auf die Gesundheit und Finanzen älterer Menschen, junger Menschen und Einwanderer.
“Ökonomische Maßnahmen zur Eindämmung scheinen in Island, wo der Tourismus eine große Industrie ist und von der Pandemie stark betroffen war, recht gute Ergebnisse erzielt zu haben”, findet dennoch Gustaf Norlén, einer der Herausgeber der Studie. „Wir können sehen, dass die Unterstützungsmassnahmen der Regierung für Unternehmen und Angestellte dazu beigetragen haben, dass es zu weniger Insolvenzen kam und einer schnelleren Erholung als nach der Wirtschaftskrise von 2008.“