Mehr als 400 isländische Ärzte haben eine Petition unterzeichnet, mit der sie die isländische Regierung auffordern, Israel für seine Angriffe auf Gaza zu verurteilen und einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern. Ein separat formulierter Brief isländischer Krankenschwestern mit den gleichen Forderungen trägt 254 Unterschriften, berichtet RÚV.
In dne Briefen werden Todesfälle und die Zerstörung von Infratruktur durch die israelischen Angriffe beschrieben. Die Situation sei eine humanitäre Krise.
„In den vergangenen Wochen hat Israel ausgedehnte Angriffe auf Gaza gefahren, als Racheakt für einen terroristischen Angriff auf Israel. Israels Angriffe haben mindestens 10.569 Palästinenser getötet, darunter mindestens 4,324 Kinder. Die Angriffe haben auch eine furchtbare Zerstörung in der palästinensischen Infrastruktur angerichtet, die vor dem völligen Zusammenbruch steht. Israel hat Wasser und Strom abgedreht und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung unterbrochen und verbietet derzeit jegliche Hilfe aus Ägypten. Es passiert gerade eine ernste humanitäre Notlage, auf die so rasch wie möglich reagiert werden muss,“ heisst es in dem Brief der isländischen Ärzte.
Der Brief beschreibt die Auswirkungen der Angriffe auf das Gesundheitswesen in Gaza, darunter auch der Tötung von medizinischem Personal und der Zerstörung von Krankenhäusern, Kliniken und Krankenwagen. „Das Gesundheitssystem in Gaza ist schon vor langer Zeit zusammengebrochen“, heißt es. „Krankenhäuser in Gaza können ihre Rolle nicht erfüllen.“
„Wir, die Unterzeichner, senden diesen Brief mit dem aufrichtigen Wunsch und der Forderung, dass die isländische Regierung auf die ernsten Ereignisse reagiert und einen Waffenstillstand fordert“, heißt es weiter. „Die Regierung sollte Druck auf Israel ausüben, den anhaltenden Angriffen auf unschuldige Bewohner des Gazastreifens und auf medizinisches Personal in der Region Einhalt zu gebieten, und [Israels] Vorgehen verurteilen.“
In Island wird seit Ausbruch der Kämpfe regelmässig gegen den Krieg protestiert und die Regierung aufgefordert, sich für einen Waffenstillstand einzusetzen. Auch heute hat wieder eine solche Protestkundgebung vor der US-Botschaft in Reykjavík stattgefunden.