In den kommenden Tagen darf mit dem Auftauchen der ersten Gnitzen gerechnet werden, bestätigte der Biologe Prof. Gísli Már Gíslason in einem Radiointerview auf Bylgjan heute morgen. Meist beginne die Gnitze sich Mitte Juni auszubreiten.
Er empfahl Fliegennetze und Fliegenfallen, auch ein Ventilator halte die weiblichen Lästlinge davon ab, bei schlafenden Menschen Blut zu saugen.
Seit einigen Jahren ist die Gnitze in Island heimisch, allerdings nicht überall im Land. Östlich des Markarfljót, in den Ostfjorden und den Westfjorden gibt es noch keine Gnitzen. Dafür sind sie im Eyjafjörður, im Westen und im Südland umso verbreiteter. Gísli rät den Leuten, sich schon mal an das Insekt zu gewöhnen, fürchten müsse es niemand.
In dem Interview ging es auch um den Moskito, der es bislang nicht auf die Insel geschafft hat. Doch Gísli hält auch das nur für eine Frage der Zeit. Island und die Färöerinseln sind der Moskitoplage bislang entkommen, vermutlich reiner Zufall, wie der Biologe meint. Mit dem Flugverkehr sei es für die Insekten einfach, ins Land zu kommen.
Bislang habe man gemessen an der Jahreszeit relativ wenig Insekten gesehen, was wohl an dem kalten Frühling liege, vermutet Gísli. Auch Hummeln und Wespen hätten gerade erst ihre Schlupflöcher verlassen, daher sei in diesem Jahr mit eher kleinen Nestern zu rechnen.
Kopfnetze, die einem bei Wanderungen vor den lästigen Insekten schützen, gibt es an jeder Tankstelle zu kaufen.