Efling-Gewerkschaftsmitglieder in sieben Hotels im Hauptstadtbereich haben sich bei einer Urabstimmung für einen Streik ausgesprochen, der am 7. Februar beginnen soll, berichtet RÚV. Gewerkschaftsführerin Sólveig Anna Jónsdóttir gab an, dass 66 Prozent der Mitglieder für den Streik gestimmt haben. Der Arbeitnehmerverband (SA) glaubt, der Streik ist nicht rechtens und plant, die Gewerkschaft vor dem Arbeitsgericht zu verklagen.
Efling ist mit rund 20.000 Mitgliedern die zweitgrösste Gewerkschaft in Island. Bei der Urabstimmung durften jedoch nur die Hotelbeschäftigten zur Urne gehen, das sind etwa 300 Mitglieder. Efling zufolge hatten sich 124 Stimmen dafür und 58 gegen den Streik ausgesprochen, bei sieben Enthaltungen. Sollte es vor dem 7. Februar zu keiner Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft kommen, wird ein unbefristeter Streik in den folgenden Hotels stattfinden:
– Fosshótel Reykjavík
– Hótel Reykjavík Grand
– Hótel Reykjavík Saga
– Hótel Reykjavík Centrum
– Fosshótel Baron
– Fosshótel Lind
– Fosshótel Rauðará
“Wir sind natürlich stolz auf unsere Arbeit, aber wir sind auch stolz auf die Mitglieder, die zur Abstimmung gegangen sind und es geschafft haben, sich trotz der unermüdlichen illegalen Wahlpropaganda zu erheben, illegal vom Arbeitgeberverband, ständige Drohungen und Einmischungen von ihren Arbeitgebern, und dann natürlich dieser beispiellose und illegale Vermittlungsvorschlag des staatlichen Unterhändlers,” kommentierte Sólveig Anna. “Nichtsdestotrotz sind diese Leute mutig aufgestanden und haben den Streik gewählt, um einen besseren Tarifvertrag zu fordern.”
Efling ist die einzige Gewerkschaft, die in der letzten Verhandlungsrunde auf dem Arbeitsmarkt noch keinen Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband abgeschlossen hat. Die Gewerkschaft vertritt viele Niedriglohnempfänger in Island und war bei den Verhandlungen in Bezug auf Auswirkungen der Inflation und steigende Lebenshaltungskosten für Arbeiter recht agressiv aufgetreten.