Eine Kirchenglocke aus dem 12. Jahrhundert könnte in diesem Jahr in der Kirche von Skálholt das Weihnachtfest einläuten, denn das Glockenspiel wird repariert und benötigt Ersatz, berichtet RÚV. Im Kirchturm haben längst überfällige Sanierungsarbeiten begonnen. Vor 20 Jahren war die sogenannte dänische Glocke beim alljährlichen Kirchenfestival Skálholtshátíð auf dem Boden zerschellt, und seitdem hatte eine Glocke nach der anderen im Turm ihren Dienst eingestellt.
“Die erste fiel aus. Sie stürzte bei der feierlichen Eröffnungsmesse der Skálholtshátíð im Jahr 2002 auf den Boden und sprang in soviele Stücke, dass man sie nicht reparieren konnte. Manche Glocken haben ihren Klöppel verloren oder klingen nicht mehr, aus verschiedenen Gründen,” erklärt Weihbischof Kristján Björnsson.
Für die Reparatur gibt es einen Kirchenfonds, in den die Gemeinde fleissig gesammelt hat, aber noch reicht die Summe nicht aus.
Einst kamen die Kirchenglocken von Skálholt als Geschenk der nordischen Länder, die sich beim Bau der Kirche grosszügig beteiligt hatten. Ein erster Schritt der nun angelaufenen Renovierungsarbeiten war das Abmontieren der Glocken. “Wir stehen hier nun im Glockenturm, mit dem Glockenschmied Tómas aus Dänemark, und die nehmen nun alle Glocken aus dem Turm herunter,” berichtet Kristján.
“Lange waren es drei Glocken, die geläutet haben, die grösste schlägt mit einem Hammer, das ist die schwedische Glocke”. Der Glockenklang sei wunderschön, und Bischof Kristján kann die Glocken aus Finnland und Schweden mühelos am Klang voneinander unterscheiden.
Nun stehen Überlegungen an, entweder zwei Glocken aus dem Jahr 1726 für das Weihnachtsgeläut zu nutzen, oder vielleicht sogar die Glocke aus dem 12. Jahrhundert, der Zeit von Bischof Páll Jónsson.