Geringe Rentenansprüche älterer Einwanderer sind Anlass zur Sorge Skip to content

Geringe Rentenansprüche älterer Einwanderer sind Anlass zur Sorge

Der Verband der älteren Mitbürger macht sich Sorgen um die Lage älterer Einwanderer, von denen viele nur eine winzige Rente erhalten und gesellschaftlich isoliert leben. Die Gruppe wird auf etwa 3000 Personen geschätzt, berichtet Vísir.
Die Situation von Einwanderern unter den älteren Mitbürgern könne viel schlechter sein als die von Isländern im selben Alter, sagt Þórunn Sveinbjörnsdóttir, die Vorsitzende des Verbandes älterer Mitbürger.

Einwanderer müssen 40 Jahre lang in die Rentenkase eingezahlt haben, um am Ende volle Bezüge zu erhalten.
“Aber da sind sehr viele, die sich vielleicht fünf, zehn oder 15 Jahre Rente erarbeitet haben, aber davon nicht leben können,” sagt Þórunn. Viele müssten um finanzielle Unterstützung bei den Gemeinden bitten.

“Ich erinnere mich an einen Polen, der 80.000 Kronen (504 EUR) im Monat zum Leben hatte,” erzählt sie.
In diesen schwierigen Zeiten sei es noch schwieriger, über die Runden zu kommen.
“Das kostet jetzt alles mehr im Leben, viele bekommen Essen nach Hause geliefert, manche haben Angst, einkaufen zu gehen, oder ein Taxi zu benutzen, der Preis ist überall gestiegen, und das sind schwere Zeiten für alle älteren Mitbürger.”

Ausgesprochen wichtig sei es, ein Gesetz zur Zusatzförderung von älteren Mitbürgern auf den Weg zu bringen. Dieses Gesetz soll vor allem jenen zugute kommen, die sich nur wenig oder gar keine Rentenansprüche erarbeitet haben. Der Gesetzentwurf wird im Parlament derzeit bearbeitet und soll Informationen aus dem Sozialministerium zufolge noch in diesem Frühjahr verabschiedet werden.

“Wenn diese Leute diese Ansprüche erhalten, dann gereicht ihnen das zum Vorteil, und sie können sich eher mal was erlauben und vielleicht den Kopf etwas höher tragen, sich wieder raus in die Gesellschaft trauen und am Leben teilnehmen,” meint Þórunn.

Die Gefahr von Vereinsamung in Zeiten der Coronakrise steige ohnehin unter den Einwanderern, aber die älteren Leute in der Gruppe seien besonders gefährdet.
“Der letzten Zählung zufolge, die ich in Händen halte, sind das etwa 3200 Personen, die über 60 Jahre alt sind. Bei einer Umfrage der Stadt kam heraus, dass von hnen niemand im Vereinswesen der älteren Mitbürger aktiv war.”
Die Leute hätten unterschiedliche Kenntnis über die Gemeinschaft und was so alles los ist, und manche verfügten über ein schlechtes Netzwerk und wohnten alleine. Der Verband arbeite nun daran, alle möglichen Informationen für diese Gruppe in die jeweiligen Muttersprachen zu übersetzen.
“So wie wir uns jetzt um unsere älteren Isländer kümmern, müssen wir uns auch um diese Leute auf die gleiche Weise kümmern,” fordert Þórunn.

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