Die Bewohner des Reykjavíker Ortsteils Breiðholt sind entsetzt über eine Metalltreppe, die den oberen Ortsteil mit dem unteren verbindet. Ein Projektmanager der Stadt Reykjavík behauptet, diese Treppe habe die meisten Stimmen der Einwohner erhalten, als im Jahr 2021 darüber entschieden wurde.
In einem Interview mit Vísir beklagte Steinunn Ásmundsdóttir aus Breiðholt das bauliche Ergebnis, das den Bürgern nicht vorgestellt worden sei.
“Das ist eine grässliche Verschandelung für mich.” Die Treppe sei nun Teil ihrer Aussicht vom Balkon aus, und sie sei entsetzt, auf einmal auf diese “vulgäre, galvanisierte Monstrosität” blicken zu müssen. Eine Freundin erinnere die Treppe gar an ein amerikanisches Gefängnis. Natürlich wisse sie, dass die Treppe so gebaut werden musste, damit sich kein Schnee dort anhäufen kann, dennoch findet die ehemalige Rangerin und Naturschützerin, dass das Design sich besser in die Umgebung hätte einfügen müssen. “Wir versuchen immer, unsere Umgebung human und freundlich zu gestalten. Und diese Treppe ist in der Beziehung grimmig,” findet Steinunn.
Steinunn steht nicht alleine mit ihrer Meinung. Ein anderer Anwohner bezeichnete die Treppe gar als Schandfleck im Wald.
Beliebtester Vorschlag in 2021
Projektmanager Eiríkur Búi Halldórsson, der sich um das Verschönerungsprojekt “Meine Nachbarschaft” kümmert, bleibt dabei dass die Treppe zu den “beliebtesten Vorschlägen” bei der Auswahl im Jahr 2021 gehört habe. Die Treppe soll ganzjährig benutzbar sein, im Übrigen werde sie sich mit der Zeit schon in die Umgebung einfügen, so Eiríkur.
Ausserdem sei die Treppe im Breiðholter Stadtteilrat besprochen worden. Als nächstes solle unterhalb der Treppe, wo eine beliebte Joggingstrecke zwischen Breiðholt und dem Elliðaárdalur entlangführt, eine Parkbank aufgestellt und die Joggingstrecken markiert werden.
So wolle man für Fitness und besseren Zugang zu den Waldwegen werben. “Es hat Vorschläge gegeben, die Treppe aus Holz zu bauen, aber ich bin nicht sicher, ob die den Sommer überdauert hätte. Wir wollten sicherstellen, dass die Treppe langfristig steht und von den Bewohner ganzjährig genutzt werden kann.” sagte Eiríkur.
Das Baumaterial sei im Hinblick auf besondere Bodenfreundlichkeit ausgewählt worden. Ausserdem sei die Treppe noch nicht ganz fertig. “Mit der Zeit wird sie von Vegetation umwachsen sein und sich besser in den Wald einfügen. Ich denke, das wird ganz gut und ein erfolgreiches Projekt, auf das wir stolz sein können.”