Zehn Jahre nach Einführung eines Gesetzes zur Gleichstellung in Unternehmensspitzen halten Frauen immer noch weniger als ein Viertel aller Vorstands- und Geschäftsführerposten in der isländischen Wirtschaft. Die Daten stammen vom Statistischen Amt.
Der Anteil an Frauen in der Vorstandsriege von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern lag im letzten Jahr unter 35 Prozent. Er war im Vergleich zum Vorjahr um nur ein Prozent gestiegen. Das vor zehn Jahren verabschiedete Gleichstellungsgesetz sieht einen Mindestanteil von 40 Prozent Frauen in der Firmenleitung bzw weniger als 40 Prozent Männer vor. Die Frauen haben es seit Inkrafttreten des Gesetzes nicht geschafft, diese 40 Prozent zu erreichen.
In kleineren Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern halten Frauen sogar nur 26 Prozent der Leitungspositionen inne.
Hulda Ragnheiður Árnadóttir, die Vorsitzende des Verbandes für Frauen in der Industrie, sagte RÚV, dass die Zahl der Frauen in Leitungspositionen nach Inkrafttreten des Gesetzes bedeutend gestiegen war, doch seither stagniert die Entwicklung. Sie glaubt, es wird sich auch weiterhin nichts ändern, wenn es keine Strafen für die Nichteinhaltung des Gleichstellungsgesetzes gibt.