Eine Fledermaus ist in der vergangenen Woche im Reykjavíker Vorort Kópavogur gefunden worden, berichtet RÚV. Sie beendete ihren Lebenslauf im Pathologischen Institut Keldur. Nach Angaben des Tierarztes haben in den vergangenen Jahren immer häufiger Fledermäuse ihren Weg nach Island gefunden.
Die im Smiðjuvegur aufgetauchte Fledermaus war schlapp und zeigte bei der Ankunft im Institut Keldur kaum noch Lebenszeichen. Der Tierarzt und Virologe Vilhjálmur Sveinsson euthanasierte das Tier.
Der Finder hatte nach Vilhjálmurs Aussage keine Ahnung, wo sie hergekommen war. Vilhjálmur rät dringend davon ab, solche Tiere anzufassen, sondern sich sofort mit Keldur, der Veterinäraufsichtsbehörde MAST, der Polizei der dem Naturkundeinstitut in Verbindung zu setzen. “Fledermäuse sind bekannte Krankheitsüberträger, sie übertragen die gefährlichsten Krankheiten, die wir so kennen,” erklärte Vilhjálmur.
Die Tier- und Pflanzenwelt einer Insel ist besonders sensibel für Krankheitskeime aus dem Ausland. Daher ist der Import von wilden Tieren generell nicht erlaubt. Haustiere müssen gleich nach der Ankunft in Island in Quarantäne, bevor sie zu ihrem Besitzer dürfen, und nicht alle Rassen sind erlaubt. Pferde dürfen nicht mehr auf die Insel zurück, wenn sie einmal exportiert wurden, ausländische Rassen können nicht importiert werden. Der Import von Nutztieren ist ebenfalls generell untersagt. Der Import von Zuchtsamen aus dem Ausland wird oft jahrelang diskutiert, weil damit das Erbgut von einzigartig reinen Rassen verändert wird. Bekommt so ein Import grünes Licht, gelten strengste Quarantänebedingungen, und Jungtiere die aus der Besamung mit ausländischem Sperma hervorgehen, verbleiben in der Quarantänestation.
Auch Besucher sollten die Insel nur in frischgewaschener Kleidung und mit gereinigtem Schuhwerk betreten, um keine versteckten Besucher wie Insekten, Milben oder Keime mitzubringen.