Beim Maschinisten Ágúst Halldórsson auf den Westmännerinseln ist ein neuer Bewohner in die Garage gezogen: ein Falke namens Sindri. Wie RÚV berichtet, teilt Sindri Mahlzeiten und das TV-Sofa mit seinem Menschen.
In der letzten Woche hatte DV vom Maschinisten der Fähre Herjólfur berichtet, und von seinem ungewöhnlich zahmen und menschenfreundlichen Falken.
Ágústs Vater hatte den Vogel halbtot am Hafen von Heimaey gefunden und mit nach Hause genommen, um ihn zu retten. “Der hatte Fischöl oder sowas übers Gefieder bekommen und konnte nicht fliegen,” sagte Ágúst in einem Radiointerview auf Rás 2. “Das ist das schnellste Tier der Welt, denn es hat sich von einem 62 Jahre alten Polizisten fangen lassen!”
Der Vogel wurde rasch zahm und liess sich streicheln, bekam Lieder gesungen und zeigte sich insgesamt zufrieden im Zusammensein mit seinen Menschen.
“Wir setzten ihn in einen Käfig und gaben ihm Fleischbrocken zu fressen. Ich dachte eigentlich, er würde noch in der Nacht sterben, aber er erholte sich unglaublich. Wir haben ihn noch am Abend getauft,” erzählt Ágúst stolz.
Der Falke erhielt den Namen Sindri, nach einem Freund, den Ágúst einmal zum Narren gehalten hatte, als Wiedergutmachung für den Scherz, wie Ágúst sagt. Sindri versteht sich mit den Kindern gut, fliegt auf Ágústs Schulter, wenn dieser ihn dazu einlädt, und zeigt auch sonst gute Manieren. Nur seine Tischsitten seien verbesserungswürdig, sagt Ágúst. Man müsse die Garage immer putzen, wenn Sindri eine Taube verspeist habe, da seien überall Federn und das beglücke nicht jeden im Haus.
Doch der Falke ist inzwischen ganz gut flügge geworden und könnte sich schon bald alleine in der Natur zurechtfinden, meint Ágúst. Auch wenn er nicht viel Fernweh zu haben scheine und es ungewiss sei, ob er überhaupt irgendwann davonfliegen würde.
“Ich habe mit ihm das Hüpfen trainiert, und inzwischen kann er zwei Meter weit fliegen. Dann gehe ich mit ihm in die Küche und ins Wohnzimmer und wir schauen zusammen Fernsehen, Youtube-Videos von Falken,” sagt Ágúst und lacht.