Erdbeeren bringt man mit Island nur bedingt in Zusammenhang, doch dank Erdwärme können die roten Köstlichkeiten für den Inlandsmarkt in Treibhäusern gezüchtet werden. Ein Orkan im Februar 2022 hatte ein solches Treibhaus im südisländischen Reykholt dem Erdboden gleichgemacht, und eigentlich hatten die Obstbauern ihren Betrieb damals an den Nagel hängen wollen, berichtet RÚV.
Sie entschieden sich jedoch dafür, weiterzumachen, so Hólmfriður Geirsdóttir vom Hof Jarðaberjaland (Erdbeerland) in Reykholt, und nachdem die umfangreichen Abrissarbeiten beendet waren, errichteten sie ein 3600 Quadratmeter grosses Gewächshaus, nur für Erdbeeren. In 12 abgetrennten Bereichen wachsen die Pflanzen versetzt, um eine ganzjährige Ernte zu ermöglichen. Kaufen kann man die Beeren in allen isländischen Supermärkten.
Isländische Erdbeeren werde ohne Pestizide produziert. Man verwende nur Ökomethoden, wie etwa Wespen, die Läuse fressen, Ameisen, die andere Ameisen fressen, und natürlich Bienen zur Bestäubung. Sechs Bienenvölker kümmern sich um diese Arbeit, ohne die gibt es keine Erdbeeren, sagt Hólmfriður.
Damit keine anderen Insekten oder Pilze in das Treibhaus eingeschleppt werden, muss der Publikumsverkehr so gering wie möglich gehalten werden.
Erdbeeranbau besteht aus sehr viel Handarbeit, alle Pflanzen müssen täglich per Hand kontrolliert werden, um zu gewährleisten dass die Früchte korrekt hängend wachsen, denn nur so halten sie sich länger. Hólmfriður ist heute froh, nicht aufgegeben zu haben, obwohl der Schock im letzten Jahr sehr gross gewesen sei.