Energieeffizienz Islands vergleichbar mit Mosambique Skip to content

Energieeffizienz Islands vergleichbar mit Mosambique

Im Jahr 2020 ist etwa 37 Prozent mehr Strom an Datenverarbeitungszentren als an alle isländischen Haushalte verkauft worden, zitiert das Fréttablaðið Zahlen der Energiebehörde. Von diesem an die Datenverarbeitungszentren gelieferten Strom ging ein grosser Teil in die Bitcoingewinnung.
Das bedeutet mit anderen Worten, dass mehr Strom an die Datenverarbeitungsanlagen geht als an sämtliche Haushalte, Krankenhäuser, Altenheime, Kirchen, Kindergärten, Schulen und Universitäten und alle Schiffe in den Häfen des Landes.

Nach der Debatte um den vorhersehbaren Strommangel in Island und die daraus folgende Notwendigkeit für den Bau von mehr Kraftwerken sagte die Vorsitzende der Umweltschutzorganisation Landvernd, Auður Önnu Magnúsdóttir, ganz offensichtlich werde die in Island produzierte Energie schlecht genutzt.
„Dies zeigt, dass es in Island keine Prioritäten beim Energieverkauf gibt. Energie ist eine sehr begrenzte Resource und wir müssen sie sinnvoll und gewinnbringend einsetzen. Es ist inakzeptabel, Islands Naturperlen zu opfern, die weltweit einzigartig sind, nur um nach elektronischen Münzen zu graben.”

Verkaufter Strom bringt keine Steuereinnahmen
Die Energienutzung der Isländer erhielt auch ein hartes Urteil in der britischen Zeitschrift The Economist in einer Länderliste zur schlechtesten Energienutzung (least efficient energy use). Für die Listenplätze wird ausgerechnet, wieviel Bruttoinlandsprodukt ein Land für jede produzierte Energieeinheit erhält.
In der Kategorie schlechteste Energienutzung thront der Kongo auf dem ersten Platz, auf Platz zwei sitzt Trinidad und Tobago, auf den Plätzen drei und vier finden sich Island und Mosambique.
Kein traditionelles Vergleichsland in Island kommt an dieses schwache Ergebnis bei der Energienutzung heran, und Auður sagt, das weise darauf hin, dass die Energieunternehmen im Namen der Landsleute geradezu schaurige Verträge mit riesigen internaionalen Unternehmen geschlossen und denen Strom verhökert hätten.
„Der Grossteil der Energieproduktion in Island ist damit an sehr ungünstige Vereinbarungen mit Unternehmen gebunden, die in diesem Land niemals Einkommenssteuer auf Gewinne zahlen mussten und werden. Dadurch wird hierzulande wenig Einkommen pro Energieeinheit erwirtschaftet,“ erklärt Auður. Ihrer Ansicht nach ist die isländische Natur für alle Zukunft zerstört worden, ausschliesslich um die Gewinne grosser internationaler Unternehmen zu mehren.

 

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