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Photo: Wikimedia Commons.

“Eine unsichtbare Gruppe von Ausländern, die hinter uns herputzt”

Reinigungspersonal in Island arbeitet unter zu hohen Belastungen, und ihre Arbeitsbedingungen sind inakzeptabel, meint der Vorsitzende der Gewerkschaft SGS, Flosi Eiríksson.
Gebäudereinigung wird immer häufiger ausgelagert, was dazu führt, dass das Personal Gefahr läuft, in der Isolierung zu landen. Flosi zufolge bereitet die Gewerkschaft Tarifvertragsverhandlungen für dieses Jahr vor, wo sie auf verbesserte Arbeitsbedingungen für die Reinigungskräfte pochen will.
Die letzte Tarifvereinbarung hatte eine Überprüfung von Arbeitstempo und Arbeitsumgebung der Reinigungskräfte enthalten sollen, doch war diese nie durchgeführt worden. Die SGS hatte das Amt für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (Vinnueftirlit) kontaktiert, und dort hatte man festgestellt, dass die Reinigungskräfte einer extremen körperlichen Belastung bei der Arbeit ausgesetzt sind.
“Sie sollten viel zu schnell arbeiten, was zu muskulären und Gelenkproblemen führte, zu Krankmeldungen und so weiter und so fort.”

Vollzeitkräfte mit inakzeptabel harter Arbeit
In der Vergangenheit waren Reinigungskräfte bei den Unternehmen und Institutionen angestellt gewesen, doch nun werden sie immer häufiger von grössen Reinigungsfirmen angeheuert, die dann von den Unternehmen beauftragt werden. Vor dieser Entwicklung hatten viele Leute als Teilzeitkräfte gearbeitet, stundenweise nach der Arbeit oder nach der Schule. Jetzt sind die meisten vollzeit tätig.
Vinnueftirlitið bestätigte, dass die Arbeitsbedingungen von Reinigungskräften vergleichbar seien mit einem 10 Kilometer-Marsch pro Stunde, in jeder Stunde, in der sie arbeiten. Das, so Flosi, sei inakzeptabel.

Gesellschaftliche Isolierung der Putzkolonnen
Hinzu kommt, dass Reinigungskräfte einem höheren Risiko von gesellschaftlicher Isolierung ausgesetzt sind, wenn die Reinigung ausgelagert wird. “Du bist besonders gekennzeichnet, du trinkst keinen Kaffee mit Kollegen, du bekommt möglicherweise kein betriebliches Weihnachtsgeschenk, du gehst nicht zur Mitarbeiterparty und so weiter,” erklärt Flosi. “Manchmal sehen wir diese Leute gar nicht. Hier in der Hauptstadtregion sind möglicherweise 80 bis 90 Prozent dieser Leute ausländischer Herkunft. Vielleicht schaffen wir da gerade in gewisser Weise eine kleine unsichtbare Gruppe von Ausländern, die uns hinterherputzt.”
Flosi weist auch darauf hin, dass Regierungsbehörden mit dem Auslagern von Reinigungsarbeiten nicht mehr an den Tarifvertragsverhandlungen für angestellte Reinigungskräfte teilnehmen.

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