Ein grosser Teil der Bevölkerung im Dalabyggð in Westisland hat eine Unterschriftenliste unterzeichnet, mit der die Leute ihre Unzufriedenheit darüber ausdrücken, dass die Supermarktkette Krambúð den Laden im Ort Búðardalur übernommen und sofort die Preise erhöht hat. RÚV berichtet, dass viele aus Protest nicht mehr im Dorf einkaufen gehen.
Búðardalur hat 254 Einwohner und ist das Zentrum der Region, mit einer Tankstelle, Restaurant, Café, einer Arztpraxis, einem Alkoholladen, einer Touristeninformation und einem kleinen Laden.
Einer aktuellen Umfrage durch die Bürger zufolge sind die Preise um bis zu 25 Prozent gestiegen, nachdem Krambúð den Laden übernomen hatte. Viele nehmen daher lieber die 78 Kilometer bis nach Borganes auf sich, um ihre Einkäufe dort zu erledigen.
Baldvin Már Guðmundsson hatte die Unterschriften bei seinen Mitbürgern gesammelt. Er sagt, der Besitzerwechsel im Laden haben die Leute völlig überrascht, und die Sache habe finanzielle Auswirkungen.
“Das ist nicht gut für unsere Gemeinschaft hier,” sagt er. Mancher würde die Brauen heben beim Gedanken an eine zweistündige Autofahrt zum Einkauf, aber Baldvin Már glaubt dass sich das langfristig auszahlt. “Das kann sich lohnen, wenn die Preiserhöhungen für das Allernotwendigste so gewaltig sind.”
Und es seien nicht nur Ortsansässige, die mit den Preisen unzufrieden sind, sagt er. Auch die Touristen fänden die Preise hoch.
Alles was die Einheimischen nun wollen, ist dass das Geschäft wieder an den alten Besitzer übergeht und eine Kjörbúð wird, das ist eine andere Supermarktkette.
“Wir waren ganz zufrieden mit Kjörbúðin”, erinnert sich Baldvin Már. “Es gab eine gute Auswahl, die Preise waren okay, und es gab keinen Grund, nach Borganes zu fahren. Die Leute waren zufrieden mit dem Laden und kamen auch von weiter her, und alles war prima. Dann passierte dieses Unglück.”