Digitaler Notarzt in den USA im Krankenhaus von Akureyri Skip to content

Digitaler Notarzt in den USA im Krankenhaus von Akureyri

Das Bezirkskranknhaus in Akureyri beschäftigt einen Notarzt in den USA, der per Internet Dienst in der Notaufnahme hat, berichtet RÚV. Der Chefarzt der Klinik gab an, es sei sehr schwierig gewesen, die Stelle zu besetzen, aber mit dieser neuen Lösung komme man gut zurecht.
In einem gerade erschienenen Artikel schreibt die Klinikleitung, die grösste Herausforderung nach der COVID-Pandemie sei die Stellenbesetzung der Klinik gewesen. Nach dem Beschluss, den Anwesenheitsdienst der Notärzte auszubauen, habe man nach Lösungen suchen müssen.

Versorgung nicht schlechter, nur anders
Der Chefarzt der Notaufnahme, Jón Pálmi Óskarsson, sagt die medizinische Versorgung sei nicht schlechter, wenn der Arzt per Internet zugeschaltet sei, dafür sei sie anders. Ihm sei nicht bekannt, dass ein solcher digitaler Dienst in Island zuvor eingesetzt worden sei.
“Der Arzt trifft seinen Patienten per Kamera. Er steht der Krankenschwester oder dem jungen Arzt digital zur Seite, kann Anweisungen und Ansichten geben und Fragen stellen. Er kann eine Therapie anordnen und in Abstimmung mit dem medizinischen Personal vor Ort einen Plan aufstellen, wie weiter verfahren wird,” erklärt Jón Pálmi.
Zuvor hatte ein isländischer Arzt in den USA ein Jahr lang einen solchen Ferndienst als Versuchsprogramm absolviert, dann fiel die Entscheidung, das Projekt fortzusetzen.

Bessere Versorgung für Landbewohner
Das Gesundheitsministerium hatte erst kürzlich 55 Mio. ISK Unterstützung für digitale Lösungen gewährt, vier dieser Millionen waren an die Klinik in Akureyri geflossen. Damit sollen die Bewohner auf dem Land besseren Zugang zu Spezialisten erhalten. Bislang muss man sich dafür immer noch auf den weiten Weg in die Hauptstadt machen, was für viele nicht nur eine lange Autofahrt, sondern auch Übernachtungen in Reykjavík bedeutet. Immerhin ermöglicht der Staat Bewohnern auf dem Land, im Rahmen des “Luftbrücken”-Projektes dreimal im Jahr einen mit 40% subventionierten Flug in die Hauptstadt zu buchen. So reissen dringende Arztbesuche nicht ganz so grosse Löcher in die Haushaltskasse.

Der digitale Doktor hatte zwar als Notlösung angefangen, Jón Pálmi möchte ihn aber nicht als solche betrachten. “Das ist ein Weg um die Versorgung zu verbessern, und auszuweiten, und wir müssen da das nutzen, was uns zu Verfügung steht.” sagt der Chefarzt.

Kreuzfahrtpatienten erhöhten Klinikbelastung
In diesem Sommer hatte eine hohe Zahl an ausländischen Patienten, die von Kreuzfahrtschiffen aus in der Klinik vorstellig wurden, die Belastung des Krankenhauses zusätzlich erhöht. Die ersten Kreuzfahrtschiffe hatten im April in Akureyri angelegt und recht schnell war die Zahl der Patienten in der Ambulanz um 30, später um 40% gestiegen. Das zu einer Zeit, wo die Sommerferien begannen und ohnehin weniger Personal in der Klinik Dienst tat. Nach Angaben des ärztlichen Direktors war die Probematik allen Beteiligten vorher bekannt gewesen, ohne dass etwas unternommen wurde.

Das Krankenhaus behalf sich dann mit der Anstellung von ungelerntem Personal für bestimmte Arbeitsbereiche, sowie mit der Einbeziehung der Reedereien, die auf den Kreuzfahrtschiffen deutlich kommunizierten, dass die Klinik ausschliesslich Notfälle behandele, nicht jedoch medizinische Probleme, die bis nach der Reise warten können.

 

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