Vorgestern sind drei Personen von der isländischen Polizei verhaftet worden, als sie friedlich vor dem Parlament demonstrierten. Die Gruppe, die aus Isländern wie Flüchtlingen bestand, hatte sich vor dem Eingang zum Parlament versammelt, um gegen Deportationen zu protestieren.
Im Video, welches auf der Facebookseite von Refugees in Iceland zu finden ist, sieht man wie die Demonstranten vor dem Parlamentseingang stehen, mit Pflaster über ihren Mündern, die Hände in demonstrativer Wehrlosigkeit erhoben, daneben die Botschaft “Stoppt Depportationen”.
Obwohl sich die Demonstranten dicht vor dem Eingang versammeln, ist zu erkennen, dass Leute das Gebäude ungehindert betreten und verlassen.
Als die Polizei die Demonstranten auffordert, von der Tür wegzugehen, weigern sie sich friedlich. Daraufhin sieht man, wie drei der Demonstranten in ein Polizeifahrzeug abgeführt werden.
Vor zwei Wochen waren Mitglieder der Aktionsgruppe Refugees in Iceland bei einer offenen Fragestunde der Linksgrünen Partei unter Vorsitz von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir in Selfoss aufgetreten. Auch dort hatten sie sich friedlich verhalten, obwohl sie auf ihre Fragen zu Deportationen und der prekären Lage der Flüchtlinge keine Antworten erhalten hatten.
In der jüngsten Zeit sind immer wieder Flüchtlinge, darunter auch Frauen und Kinder, aus Island abgeschoben worden. Aktuell ging der Fall einer Syrerin durch die Medien, die seit drei Jahren in einem Kindergarten gearbeitet hatte. Sie hatte ihre eigenen Kinder in Syrien zurücklassen müssen, wohin sie nach der Konvertierung zum Christentum nicht mehr zurückkehren kann, und lebt nun obdachlos in Griechenland, wo sie zuvor schon mit dem Tod bedroht worden war.