Insgesamt 56 COVID-19 Patienten, werden zur Zeit auf 15 Stationen der Universitätsklinik behandelt, berichtet RÚV. Vier von ihnen befinden sich auf der Intensivstation, drei werden beatmet. Gestern ist eine Frau um die 60 an der Infektion gestorben. Im Krankenhaus von Akureyri liegen 12 COVID-Patienten, zwei auf der Intensivstation, einer von ihnen wird beatmet. Soviele COVID-Patienten hatte es in der nordisländischen Klinik noch nie gegeben.
Im Landspítali befinden sich immer noch 222 Pflegekräfte in Isolierung, weil sie an COVID-19 erkrankt sind. Das Krankenhaus arbeitet weiterhin auf Notfallstufe, es besteht Maskenpflicht und Besuchsverbot. Auch in Akueyri sind viele Krankenschwestern an COVID erkrankt und nicht im Dienst.
Vor zehn Tagen waren in Island alle Beschränkungen im Inland und an den Grenzen aufgehoben worden. Von den 370.000 Inselbewohnern haben sich 140.929 Bewohner mit COVID-19 angesteckt. Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason ist der Meinung, bis zu 70 Prozent der Bevölkerung könnte eine Infektion durchgemacht haben. Die täglichen Infektionszahlen liegen weitaus höher als zu Beginn der Pandemie, doch fallen die Krankheitsverläufe milder aus und weniger Patienten müssen eingeliefert werden. Dennoch bleibt die Belastung für die Kliniken auch weiterhin sehr hoch.
Der Seuchenschutzrat der Universitätsklinik gab an, die weit verbreiteten Fälle reflektierten eine hohe Infektionsrate ausserhalb der Klinikmauern. Die Öffentlichkeit wurde gebeten, nicht mehr in der Kliik anzurufen, um sich nach COVID-Massnahmen zu erkundigen, sondern den Webchat im Gesundheitsweb Heilsuvera zu kontaktieren, da die Hotline ins Krankenhaus überlastet ist.
Einige der 54 Patienten mit aktiver COVID-19 Infektion waren ursprünglich wegen anderer Beschwerden eingeliefert worden. Am 28. Februar lagen 42 Patienten mit COVID im Krankenhaus, 15 von ihnen kamen primär wegen der Infektion, 21 wegen anderer Beschwerden. Bei den verbleibenden sechs Fällen war unklar, ob die Infektion oder eine andere Erkrankung der Grund für die Einweisung war. Das Durchschnittsalter der stationären COVID-Patienten liegt bei 67 Jahren.