Gesundheitsminister Willum Þór Þórsson hat nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die neuen Seuchenpräventionsmassnahmen der Regierung vorgestellt.
Demnach wird die erlaubte Personenzahl an einem Ort auf 20 begrenzt und die Zweimeterabstandsregel wieder eingeführt. Schwimmbäder und Fitnesszentren dürfen nur noch die halbe erlaubte Gastzahl einlassen, für grössere Veranstaltungen ist ein COVID-Schnelltest zwingend erforderlich.
Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason hatte die Vorschläge gestern Abend vorgelegt. Er hatte auch empfohlen, die Weihnachtsferien der Schulen zu verlängern, doch diese Empfehlung setzte Willum Þór nicht gleich in die Tat um. Stattdessen werde, so Willum, der Bildungsminister die Lage in den kommenden Tagen intensiv beobachten und dann eine endgültige Entscheidung treffen.
Die neuen Bestimmungen betreffen nicht die Öffnungszeiten von Geschäften, Bars oder Restaurants. Auch die Einreiseregelung an den Grenzen bleibt unverändert
In den vergangenen 10 Tagen waren die Infektionszahlen in Island stetig gestiegen, gestern war mit 286 positiv getesteten Fällen ein neuer Tagesrekord erreicht worden. Tausende werden ihre Weihnachtstage in Isolierung und Quarantäne verbringen. Allein aus dem isländischen Parlament befinden sich inzwischen acht Volksvertreter in COVID-bedingter Isolierung.
Experten hatten davor gewarnt, dass die Omikron Variante sich in den kommenden Wochen rasant ausbreiten und zu einem steilen Anstieg der Fallzahlen führen werde. Már Kristjánsson, der Chefarzt der Infektionsabteilung am Landspítali, hatte gestern in einem Interview bei RÚV angegeben, dass bei anhaltender Entwicklung die Fallzahlen auf bis zu 600 pro Tag steigen würden.
De neuen Bestimmungen treten heute Nacht in Kraft und gelten mindestens für die kommenden drei Wochen.