Sieben Patienten der Herzchirurgie am Universitätskrankenhaus Landspítali sind gestern positiv auf COVID-19 getestet worden. Das bestätigte Pressesprecher Andri Ólafsson mbl.is gegenüber. Auch Pflegepersonal ist betroffen.
Einer Pressemeldung der Klinik zufolge wurde die Station noch gestern Abend geschlossen, damit Infektionswege rückverfolgt werden können.
Heute hat die Uniklinik wieder den Krisenstand ausgerufen, nachdem mehr als 100 Mitarbeiter COVID-bedingt in Isolierung sitzen und eine ähnlich grosse Gruppe in Quarantäne. Auch die Notaufnahme ist von Ausfällen betroffen, sowie das geriatrische Haus Landakot. In einigen Fällen mussten Krankenschwestern aus der Quarantäne in den Dienst gerufen werden.
Viele Stationen müssen sich inzwischen um COVID-Infizierte kümmern, und so mancher kann nicht entlassen werden, obwohl seine Behandlung abgeschlossen war.
Um die Lage an der Klinik zu entschärfen, haben die Gesundheitszentren gemeinsam mit der Krankenversicherung beschlossen, etwa 30 transportfähige Patienten aus der Uniklinik in die Gesundheitszentren draussen auf dem Land zu verlegen. Dabei soll jeder Patient dorthin verlegt werden, wo ihm am besten geholfen werden kann.
Gestern gab es in Island 893 neue Fälle, davon 57 an der Landesgrenze. Die Infektionsquote pro 100.000 Einwohner der vergangenen 14 Tage liegt bei 1359 und ist niemals zuvor höher gewesen. In Isolierung befinden sich derzeit 4995 Personen, 7060 sind in Quarantäne. Stationär behandelt werden 21 Personen, vier liegen auf der Intensivstation, drei davon werden beatmet.