Die Isolierungszeit von Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, ist von zehn auf sieben Tage verkürzt worden, um die Belastung der COVID-Ambulanzen zu reduzieren, berichtet RÚV. Die Ärzte können die Isolierungszeit jedoch verlängern, wenn sie Anlass dazu sehen. Nach Angaben des Chefepidemiologen können COVID-Patienten mit starken Symptomen auch länger infektiös sein.
Dazu sollte ab heute eigentlich eine sogenannte Dienstquarantäne erlaubt werden, die der Arbeitgeberverband gefordert hatte, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Nach der sollten Arbeitnehmer unter bestimmten Voraussetzungen zum Dienst kommen dürfen. Wie auf der Verbandswebseite zu lesen steht, ist die Einführung vorerst verschoben worden.
In seinem Memo von vor Weihnachten hatte Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason auch empfohlen, den Schulbeginn herauszuzögern. Dieser Ansicht sei er noch immer, sagte Þórólfur gegenüber RÚV. “Es herrscht Ungewissheit und wir wissen nicht, ob wir die Spitze erreicht haben und wissen auch nicht, wie sich die Infektionen bei den Kindern auswirken, wenn sie wieder zusammentreffen. Das wird sich aber in allernächster Zeit herausstellen und dann werde ich über neue Empfehlungen für den Gesundheitsminister nachdenken.”
Er befürchte jedoch eine Welle neuer Infektionen, wenn die Schulen wieder beginnen und forderte zeitlichen Spielraum, um die Lage zu prüfen. Die Regierung habe, so Þórólfur, betont, dass der Schulbetrieb so normal wie möglich laufen solle und etas anderes habe er bislang nicht vernommen. Man müsse daher den Schulanfang abwarten und schauen was passiert.
Dennoch soll am Montag noch schulfrei sein, nur Lehrer und Kindergärtner werden sich dann treffen, um zu schauen, wieviele Kollegen eigentlich verfügbar sind, wie man die derzeit gültigen Präventionsmassnahmen umsetzt und wie Stundenpläne geändert werden müssen.
Rekordinfektionszahlen
Gestern sind 1601 Personen positiv getestet worden, das ist die mit Abstand höchste Anzahl seit Beginn der Pandemie. Etwa die Hälfte der positiv Getesteten befand sich bereits in Quarantäne. Von den 1601 COVID-Positiven wurden 44 an der Landesgrenze gefunden.
Insgesamt sitzen derzeit etwa 7500 Personen in Isolierung und 6424 in Quarantäne. Exakte Zahlen dazu gibt es erst nach dem Wochenende.
In stationärer Behandlung befinden sich 20 COVID-Patienten, sechs auf der Intensivstation, fünf von ihnen am Beatmungsgerät. Landspítali informiert, dass fünf der sechs Intensivpatienten ungeimpft seien. Die Klinik hatte gestern ihre Besorgnis über die immer noch hohe Anzahl der Ungeimpften ausgedrückt und erklärt, die Zahlen zu stationärer Aufnahme und Schwere der Erkrankung in dieser Gruppe spreche Bände.
Ebenso wude gestern bekannt, dass Pflegepersonal aus der Quarantäne zum Dienst gerufen werden musste, weil die Arbeitslast auf den Stationen sonst nicht zu bewältigen ist.
Auch die Wartezeiten auf PCR-Testergebnisse ziehen sich in die Länge, dieser Tage kann sie bis zu 72 Stunden betragen.