Für den 25.Februar planen Islands Gesundheitsbehörden die Abschaffung aller Seuchenschutzbestimmungen im Inland. Das hat Gesundheitsminister Willum Þór Þórsson heute angekündigt. Darunter soll auch die Isolierung von positiv Getesteten und Erkrankten zählen, obwohl letztere natürlich trotzdem zuhause bleiben sollten. Derweil steigt die Belastung der Universtätsklinik weiter an, vor allem weil immer mehr Mitarbeiter wegen COVID-Erkrankung in Isolierung sitzen.
Rekordzahl bei Klinikpersonal mit COVID
Gestern wurden 2489 positive COVID-Fälle festgestellt – ein neuer nationaler Rekord. In stationärer Behandlung befinden sich zur Zeit 54 Patienten, drei von ihnen liegen auf der Intensivstation. In der vergangenen Woche war ein 30-jähriger Mann an COVID gestorben, vorgestern ein Mann um die 60. Beim Pflegepersonal sitzen derzeit 363 Mitarbeiter wegen COVID-Infektion in Isolierung, ein Rekord für die Klinik.
Willum sagt, die Behörden überlegen, die Isolierung für Krankenschwestern ohne Symptome aufzuheben, damit sie zum Dienst erscheinen können.
Dennoch sollen, wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht, am Freitag kommender Woche alle Einschränkungen in Island fallen. Nicht nur Versammlungsverbote und Maskenpflicht, sondern auch die Isolierung.
„Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wie im Allgemeinen wenn Leute krank werden, man erst gesund werden und vorsichtig sein muss. Je weiter wir die Einschränkungen aufheben, desto mehr appellieren wir an die Verantwortung des Einzelnen, auf seine Gesundheit aufzupassen.“
Gesundheitszentren übernehmen Betreuung
Auch der COVID-Gesundheitsservice wird ab heute geändert, indem nun die Gesundheitszentren (heilsugæsla) die medizinischen Dienstleistungen und die Betreuung von COVID-Patienten übernehmen. Zuvor waren alle Erkrankten und positiv Getesteten von der Universitätsklinik betreut worden. Schwer Erkrankte und Patienten aus Risikogruppen werden auch weiterhin durch die Uniklinik betreut und bei Bedarf stationär aufgenommen.
Die Impfungen, die zuvor in grossen Hallen stattgefunden hatten, sollen in zwei Wochen ebenfalls in die Verantwortung der Gesundheitszentren fallen.