COVID-19: Grösste Welle seit Beginn der Pandemie Skip to content
Director of Civil Protection Víðir Reynisson, Chief Epidemiologist Þórólfur Guðnason, Director of Health Alma Möller
Photo: Almannavarnadeild ríkislögreglustjóra/Facebook. Left to right: Director of Civil Protection Víðir Reynisson, Chief Epidemiologist Þórólfur Guðnason, Director of Health Alma Möller..

COVID-19: Grösste Welle seit Beginn der Pandemie

Island erlebt die derzeit grösste COVID-19 Welle seit Beginn der Pandemie. Daher hat die Regierung heute neue Seuchenschutzmassnahmen angekündigt. Ab kommendem Mittwoch dürfen sich nur noch 500 Personen an einem Ort versammeln, ab morgen gilt an bestimmten Orten wieder die Maskenpflicht.
Die Vorschläge waren wie gewohnt gestern von Chefepidemiologen Þórólfur Guðnason an Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir übermittelt worden.

Hier kommen die ab kommendem Mittwoch geltenden Bestimmungen:
– Maximal 500 Personen an einem Ort
– Restaurants und Bars müssen um 23 Uhr schliessen, bis 23 Uhr darf bestellt werden, bis Mitternacht müssen die Gäste das Lokal verlassen haben.
– Bis zu 1500 Personen sind bei Veranstaltungen erlaubt, wo die Gäste einen negativen Schnelltest mitbringen und Mundnasenschutz tragen.
– Ab kommendem Mittwoch Maskenpflicht in Geschäften und überall, wo der Einmeterabstand nicht eingehalten werden kann.
– Für Kinder unter 15 Jahren soll die Maskenpflicht nicht gelten, und in Betrieben, in denen kundennah gearbeitet wird (Friseur, Masseur etc) müssen keine Masken getragen werden. Auch Studenten an der Universität dürfen im Vorlesungssaal die Maske abnehmen.

Diese Einschränkungen gelten für vier Wochen, bis zum 8. Dezember. Demnach müssen Isländer weder auf Weihnachtskonzerte noch auf Theaterveranstaltungen verzichten.
Für den internationalen Grenzverkehr gibt es keine Aktualisierungen.

Rekordzahl Infizierter ausserhalb der Quarantäne
Gestern war in Island die Rekordzahl von 167 COVID-19 Fällen diagnostiziert worden, wobei sich 122 Personen nicht in Quarantäne befanden. Noch nie seit Beginn der Pandemie hatte es soviele Fälle an nur einem Tag gegeben. Auf der Covid-Station der Universitätsklinik sind 16 Personen in stationärer Behandlung, fünf befinden sich auf der Intensivstation. In der vergangenen Woche war ein Patient an COVID-19 verstorben.

Bei der heutigen ersten COVID-Pressekonferenz seit drei Monaten hatte Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason die Lage grob umrissen. Seinen Angaben zufolge läuft die Rückverfolgung schleppend, und das Pandemiehaus ist so voll, dass man Betroffene, die in Quarantäne gehen wollten, hatte abweisen müssen.
Zivilschutzleiter Viðir Reynisson erinnerte daran, dass man sich seit 22 Monaten im Kampf gegen COVID befinden und eigentlich ja genau wisse, was nötig sei. Jetzt laufe jedoch alles darauf hinaus, dass die Zahl der Patienten, die sich in stationäre Aufnahme begeben müssten, weitaus höher liege als alles was das Gesundheitssystem bewältigen könne.
Þórólfurs Einschätzung zufolge befindet sich Island in der bislang grössten COVID-Welle, auch weil die Infektionsfälle übers gesamte Land verteilt seien, selbst wenn die meisten Betroffenen in Reykjavík lebten. Bei Karaoke-Veranstaltungen und Chorproben sei es zu Gruppeninfektionen gekommen, welchen eine hohe Zahl an Klinikeinweisungen folgte.

“Und das ist genau das, was wir in der Vergangenheit beobachtet haben,” warnte Þórólfur. In vielen Ländern Europas entstehe gerade wegen COVID-19 ein Notstand, unter anderem in Rumänien, wo die Intensivstationen überfüllt seien. “Da wollen wir nicht landen.”

Kliniken erneut im Krisenstand
Das Klinikum in Akureyri ist schon vor einigen Tagen in den Krisenstand versetzt worden, Landspítali in Reykjavík folgte heute. Nicht nur werden damit Operationen und Behandlungen verschoben oder entfallen, es gilt ab heute Nacht auch ein Besuchsverbot für die Patienten. Überall in den Häusern gilt die Maskenpflicht, beim Essen muss stattdessen die Zweimeter-Abstandsregel eingehalten werden. Ausserdem sind die Klinikmitarbeiter aufgefordert, sich zeitnah die dritte Impfdosis abzuholen.

Die Gesundheitsbehörden bitten Mitbürger mit medizinischer Vorbildung, sich in die Reserveliste einzutragen, aus der Mitarbeiter rekrutiert werden, wenn in einer Einrichtung Personal durch Quarantäne und Infektion ausfällt. Bislang ist die Bereitschaft, sich dort zu registrieren, eher schleppend.

Etwa 90 Prozent der Bevölkerung ist inzwischen durchgeimpft, doch immer noch 11 Prozent haben keine Impfung angenommen. Þórólfur drängte die Leute, sich impfen zu lassen und bei Zweifeln mit ihrem Hausarzt zu sprechen.
Derweil läuft die nächste Impfaktion an, bis zum Jahreswechsel sollen 160.000 Bewohner über 16 Jahren ihre dritte Dosis erhalten haben.

 

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