Jeder zehnte Isländer hat sich in diesen Tagen mit COVID-19 infiziert, schreibt RÚV. Die Infektionskrankheit ist so weit verbreitet im Land wie nie zuvor, insgesamt liegen 75 Patienten mit COVID-19 in isländischen Krankenhäusern. Auch die Universitätsklinik schlägt einen neuen Rekord mit 64 Patienten, alleine gestern wurden 19 von ihnen eingeliefert. Zwei Männer um die 70 sind gestern auf der Intensivstation an den Folgen der Krankheit gestorben, vor zwei Tagen starb eine Frau um die 50.
Man schätzt, dass zur Zeit 40.000 Isländer infiziert sind. Allein gestern wurden über 3300 Neuinfektionen gemeldet. Hildur Helgadóttir, die Vorsitzende des Seuchenschutzrates, sagt, jetzt sei die Gruppe, die man eigentlich hatte beschützen wollen, am schlechtesten dran. “Jetzt stecken sich Leute mit Vorerkrankungen an, Leute mit Allergien, Transplantationspatienten und sehr viele alte Menschen.”
Für ältere Menschen könne es schlimme Folgen haben, wenn sie schwer erkrankten und stationär eingeliefert werden müssten. Mancher erhole sich nicht und könne danach nicht mehr nach Hause, wo er sich vor der Krankheit noch problemlos selbst versorgt hatte.
Jeder einzelne Tag stelle die Klinik vor neue Probleme, aber die Lage sei im ganzen Land ernst. Hildur bittet die Allgemeinheit um Vorsicht, damit die Infektionsgefahr gesenkt werde.
“Heute ergeht der Aufruf der Universitätsklinik an die Allgemeinheit, dass jeder Einzelne vorsichtig ist, Mund-Nasenschutz benutzt, Hände desinfiziert und Abstand hält, und sich nciht so verhält als gäbe es COVID nicht mehr. Wir befinden uns hier in der grössten Welle, die man sich nur vorstellen kann und die Leute müssen einfach alle mithelfen um auf die aufzupassen, die schwächer sind,” sagt Hildur.