Islands derzeitige Seuchenpräventionsmassnahmen, die die Ausbreitung der COVID-19 Krankheit hemmen sollen, werden für weitere zwei Wochen Gültigkeit behalten. Die Einschränkungen, zu denen auch eine maximale Personenzahl von 500 an einem Ort zählt, sowie die Einmeter-Abstandsregel, wären eigentlich morgen ausgelaufen, doch sie bleiben der Insel bis zum 20. Oktober erhalten. Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir verkündete die Entscheidung, die auf eine Empfehlung von Chefepidemiologen Þórólfur Guðnason hin getroffen worden war.
Zur Zeit gilt noch die 500 Personenregel und die Einhaltung von einem Meter Abstand. Bei Veranstaltung mit Sitzplätzen gilt letztere Regel nicht, aber alle Gäste müssen sich registrieren und Mundnasenschutz tragen. Für die Schulen gelten die Regeln nicht. Bars, Restaurants und Clubs müssen um Mitternacht schliessen, alle Gäste müssen das Lokal bis 1.00 Uhr verlassen haben. Schwimmbäder und Fitnesscenter dürfen ohne Einschränkung betrieben werden. Mundnasenschutz muss überall dort getragen werden, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, wie im öffentlichen Nahverkehr und in Servicebetrieben, die nahen Kontakt erfordern (Massage, Friseur etc.)
Am 26. Juni hatte Island alle Einschränkungen im Inland aufgehoben, nachdem ein Grossteil der Bevölkerung geimpft worden war. Etwa drei Wochen später stiegen nicht nur die Fallzahlen, sondern auch die Fälle von schweren Krankheitsverläufen und Krankenhauseinweisungen. Im Juli wurden in Reaktion auf die Entwicklung wieder verstärkt Seuchenpräventionsmassnahmen eingeführt und im Takt mit dem Rückgang die Infektionszahlen nur langsam gelockert.
Obwohl die Fallzahlen der vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen waren, sieht der Chefepidemiologe es nicht als ratsam an, die Einschränkungen im Inland weiter zu lockern.
“In Anbetracht der Entwicklung im Ausland und Islands Erfahrung mit der vollständigen Aufhebung der Einschränkungen, halte ich es für riskant, die Seuchenpräventionsmassnahmen im Inland weiter zu lockern als bisher geltend,” schrieb Þórólfur in seinem Memorandum an die Gesundheitsministerin.
In Island werden zur Zeit zwischen 30 und 60 Fälle pro Tag diagnostiziert. Insgesamt gibt es 361 aktive COVID-Fälle, acht Patienten liegen im Krakenhaus. Im Nordosten des Landes und in Akureyri befinden sich nach einer Clusterinfektion um die 1000 Personen in Quarantäne, bei etwa 90 Personen wurde die COVID-19 Krankheit gefunden. Hauptsächlich betroffen sind Schulkinder in der Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren, die noch nicht geimpft sind.
Insgesamt sind in Island mehr als 75 Prozent der Bevölkerung gegen das SARS-CoV-2 Virus geimpft.