COVID-19: Beschränkungen gelten für weitere drei Wochen Skip to content
Minister of Health Willum Þór Þórsson
Photo: Minister of Health Willum Þór Þórsson.

COVID-19: Beschränkungen gelten für weitere drei Wochen

Die derzeit in Island geltenden Seuchenpräventionsmassnahmen werden für drei weitere Wochen Gültigkeit haben, gab Gesundheitsminister Willum Þór Þórsson nach einer Kabinettssitzung am Vormittag bekannt. In den kommenden Tagen wolle man die Entwicklungen intensiv verfolgen, so Willum, um dann zu entscheiden, ob weitere Massnahmen zu Eindämmung der Infektionswelle ergriffen werden müssen.
Nach Ansicht von Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason sollte das Ziel darin liegen, die Tagesinfektionszahl auf unter 500 Fälle zu drücken, um das isländische Gesundheitssystem zu schützen.

Zur Zeit gibt es in Island mehr als 10.000 COVID-19 Erkrankungen, also positiv getestete Fälle mit Krankheitssyptomen, sowie mehr als 10.000 Personen in Quarantäne. Seit Ende Dezember wurden um die 1000 Krankheitsfälle registriert, die Insel befindet sich damit in der grössten COVID-Welle seit Ausbruch der Pandemie.
Die letzten Präventionsmassnahmen waren am 23. Dezember in Kraft getreten, bedingt durch die hohen Fallzahlen hatte die maximale Personenzahl auf 20 beschränkt werden müssen, hinzu kam die Wiedereinführung der Zweitmeterregel, der Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr sowie bei Dienstleistungen, die Körperkontakt erfordern. Restaurants, Bars und Clubs müssen um 22 Uhr schliessen, Schwimmbäder und Fitnesszenter dürfen nur die Hälfte der erlaubten Besucherzahl einlassen.
Diese Einschränkungen hätten bis morgen gegolten, bleiben den Inselbewohnern nun jedoch bis Anfang Februar erhalten.

Kritische Tage stehen bevor
Willum Þór bekräftigte noch einmal die Einschätzung, dass die kommenden Tage in Bezug auf die Entwicklung der Welle kritisch seien, vor allem, damit das Gesundheitssystem nicht in die Knie gehe. Premierministerin Katrín Jakobsdóttir gab an, dass auch wenn die Omikronvariante offenbar leichtere Symptome verursache, die Gesamtzahl der Fälle doch eine nicht endenwollende Belastung für das Gesundheitssystem bedeute. Hinzu kommt dass die Delta-Variante auch weiterhin in Island verbreitet ist. Sie ist bekannt für schwere Verläufe und eine höhere Rate an stationären Einweisungen.

Am Morgen waren auch Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason und der Chefarzt der COVID-Station am Landspítali, Már Kristjánsson, mit dem parlamentarischen Wohlfahrtsausschuss zusammengetroffen, wo sie den Abgeordneten die letzten Daten und Vorhersagen zur Entwicklung der Infektionswelle vorlegten. Rechenmodelle zeigen auf, dass die Tagesinfektionsraten bis Februar auch weiterhin bei 1000 liegen werden. Bis Ende Januar rechnet man mit 90 COVID-Patienten in stationärer Behandlung, und 20 von ihnen auf der Intensivstation. Die Tagesrate müsse daher, so Þórólfur, auf 500 gedrückt werden, um das Gesundheitsswesen zu schützen.
Boosterimpfung und COVID-Infektion würden nach und nach eine Herdenimmunität in Island aufbauen, doch Þórólfur zufolge könne das Wochen oder sogar Monate dauern, bevor ihre Auswirkungen sich zeigten, selbst wenn die Situation unverändert bleibe.

Privatklinik stellt Personal zur Verfügung, Quarantäneerleichterungen
Der schwerwiegende Personalmangel im Gesundheitswesen – bedingt durch Infektion oder Quarantäne – hatte zuletzt nach Notfallmassnahmen gerufen. Eine von ihnen war die Entscheidung der Behörden, die Kommunikation mit ambulanten COVID-Patienten zu reduzieren. Wer seine verpflichtende siebentägige Quarantäne hinter sich gebracht hat und keine Symptome verspürt, kann sich selbst “entlassen” und wieder am normalen Leben teilnehmen. Auch die Quarantäne selbst ist unter bestimmten Umständen erleichtert worden, so können Dreifachgeimpfte ohne Symptome zur Arbeit gehen und notwendige Einkäufe erledigen, solange sie einen Mundnasenschutz tragen und zwei Meter Abstand halten, und wenn die Boostergabe mehr als zwei Wochen zurück liegt. Ähnliches gilt für Zweifachgeimpfte nach überstandener COVID-Infektion.
Die Privatklinik Ármúla reagierte ebenfalls auf den Fachkräftemangel an der Universitätsklinik, sie schloss für drei Wochen ihre Türen und schickte zum zweiten Mal seit Ausbruch der Pandemie das gesamte Pflegepersonal zum Dienst ins Landspítali.

 

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