Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir hat heute entschieden, dass alle nach Island Einreisenden einen negativen COVID-Test an der Grenze vorlegen müssen. Die Entscheidung basiert auf einer Empfehlung von Chefepidemiologen Þórólfur Guðnason, in Reaktion auf die steigenden Fallzahlen der vergangenen Tage.
Alle geimpften Personen und solche, die eine COVID-Infektion überstanden haben, müssen demnach zusätzlich zum Attest ein negatives COVID-Testergebnis (PCR oder Antigen) vorweisen, welches nicht älter als 72 Stunden sein darf, bevor sie ein Flugzeug nach Island besteigen.
Alle (geimpften) Personen, die in Island leben, sowie Personen mit einem sozialen Netzwerk in Island werden gebeten, sich zusätzlich spätestens 24 Stunden nach der Ankunft testen lassen, auch wenn sie keine Symptome haben.
Für alle anderen gilt auch weiterhin neben dem negativen Testergebnis vom Abflugort der Test an der Grenze, fünf Tage Quarantäne und ein zweiter Test. Kinder, die vor 2005 oder später geboren sind, müssen nicht getestet werden.
Bei einer Kabinettssitzung heute morgen wurde das aktuelle Memo des Chefepidemiologen besprochen, in dem es hiess, dass die COVID-Infektionen in Island ansteigen. Die meisten Fälle können der Delta-Variante des Virus zugeordnet werden. Einer Studie zufolge können sich auch vollständig geimpfte Personen mit dem Virus anstecken und es weitergeben. Der Chefepidemiologe glaubt, dass das Ansteckungsrisiko mit der derzeitigen Handhabung weiter steigt und hält es für notwendig, das Virus jetzt an der Grenze zu stoppen, um den Menschen im Inland keine erneuten sozialen Beschränkungen zumuten zu müssen.
Die neuen Bestimmungen treten am Montag den 26. Juli in Kraft.
Gestern sind 16 Personen positiv auf das Virus getestet worden. Damit gibt es zur Zeit 124 Krankheitsfälle, in Quarantäne befinden sich 385 Personen. Eine Person musste stationär aufgenommen werden, doch nach Angaben von Runólfur Pálsson, dem Chefarzt der COVID-Station am Landspítali ist sie nicht schwer erkrankt.
update 18.20
Der isländische Zivilschutz korrigiert die gestrigen Infektionszahlen. Nicht 16 Personen, sondern 11 Personen sind gestern positiv getestet worden. Von den elf befanden sich sechs nicht in Quarantäne. Die Hälfte der Personen sei geimpft gewesen, heisst es. Zusätzlich sind fünf infizierte Personen an der Landesgrenze gefunden worden.